BLKÖ:Wenzel von Olmütz

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Wenzel von Krumau
Band: 55 (1887), ab Seite: 23. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Wenzel von Olmütz in der Wikipedia
Wenzel von Olmütz in Wikidata
GND-Eintrag: 104199148, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Wenzel von Olmütz|55|23|}}

13. Wenzel von Olmütz, ein Goldschmied und Kupferstecher aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Es sind weder seine Lebensverhältnisse bekannt, noch die ihm zugeschriebenen Blätter mit Sicherheit zu bestimmen, Erst Adam von Bartsch machte auf die Leistungen des vor diesem berühmten Kenner wenig gewürdigten Künstlers aufmerksam und beschreibt von ihm 57 Blätter welche zum größten Theile Copien nach Albrecht Dürer, Martin Schongauer, Israel von Mekenen und Anderen sind, aber in ihrer Behandlung eine so auffallende Verschiedenheit zeigen, daß es schwer fällt, sie einem und demselben Meister zuzuschreiben. Andere Kunstfreunde, die auch zu einem Urtheil berechtigt sind, halten viele von den Blättern, welche Wenzel von Olmütz zugeschrieben werden, für Werke M. Wohlgemuth’s, und bei genauer Prüfung solcher Blätter sind viele Gründe für die Richtigkeit dieser Ansicht vorhanden. Die meisten Blätter, nur sehr wenige, etwa 4–5, ausgenommen, sind mit einem W und nur eines: „Der Tod der h. Jungfrau“, Copie nach Schongauer, in der Mitte mit Jahr und Namen: 1481 WENCESLAUS DE Olomvcz IBIDEM bezeichnet. Die meisten Blätter sind, wie gesagt, Copien nach den oben genannten Meistern, behandeln die Passionsgeschichte, die Mutter Gottes, Stoffe aus der heiligen Legende, ein paar mythologische und allegorische Stoffe und etliche Conversations- oder sogenannte Genrestücke. Bei der Unsicherheit, welche Blätter von Wenzel gestochen sind, müssen wir von einer Aufzählung derselben Umgang nehmen und auf die Quellen verweisen, die für Kenner und Sammler sowohl in Beziehung der Beschreibung als der Maße ausreichende Aufschlüsse geben. [Bartsch (Adam de). Le peintre graveur, Bd. VI, S. 319 u. f. – Nagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. X, Seite 347 bis 352 – Derselbe. Monogrammistes. – Handbuch für Kupferstichsammler oder Lexikon der Kupferstecher, Maler, Radirer und Formstecher aller Länder und Schulen... Auf Grundlage der zweiten Auflage von Heller’s praktischem Handbuch für Kupferstichsammler neu bearbeitet... von Dr. phil. Andreas Andresen. Nach des Herausgebers Tode fortgesetzt und beendigt von J. E. Wesselý (Leipzig 1873, J. O. Weigel, Lex.-8°.) Bd. II, S. 723, der 20 Werke Wenzel’s aufzählt.] –