BLKÖ:Wenckheim, Friederike Gräfin

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
Band: 54 (1886), ab Seite: 267. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Friederike Gräfin Wenckheim in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Wenckheim, Friederike Gräfin|54|267|}}

4. Friederike Gräfin Wenckheim (geb. 18. December 1816, gest. zu Gratz 1. Jänner 1866). Eure Tochter des Heldenmarschalls Radetzky aus dessen Ehe mit Francisca geborenen Gräfin Strassoldo-Grafenberg, vermälte sie sich am 14. Jänner 1838 mit dem damaligen Rittmeister in der k. k. Armee, Karl Grafen von Wenckheim. Sie war eine Pianistin ersten Ranges und bewies eine wahrhaft glänzende Virtuosität in Prima Vista-Uebertragungen aus Partituren für Orchester. Man erzählt sich von ihr das Folgende: Im September 1849 kam ihr Vater, der Feldmarschall, nach Wien. Ein junger Componist, der auch dem gefeierten Helden des Tages seine Huldigung darbringen wollte, widmete demselben eine Quadrille in der Partitur für die Blechinstrumente des Radetzky’schen Huszaren-Regiments. Nachdem der Feldmarschall für die ihm überreichte Composition herzlich gedankt hatte, mit der Bemerkung, er werde dieselbe stets als werthes Andenken an die Zeit behalten. wo er von Wiens Bevölkerung mit so unendlicher Herzlichkeit und Begeisterung aufgenommen worden, wendete er sich an die im Empfangssalon eben anwesende Gräfin Wenckheim und im verzeihlichen väterlichen Stolze auf das Talent seiner Tochter ersuchte er sie, ihm die Quadrille sogleich auf dem Clavier vorzuspielen, und ergötzte sich an dem wahrhaft verblüfften Erstaunen des Componisten, als die Gräfin den Vortrag von der Partitur weg in wirklich vorzüglicher Weise ausführte. –