Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 54 (1886), ab Seite: 77. (Quelle)
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Noch sind erwähnenswerth:

1. Karl Weiser (geb. in Mähren 1802, gest. zu Wien 28. Juli 1876). Er gehörte ursprünglich dem Handwerkerstande an und arbeitete als Geselle in Brünn zur Zeit, als Anton Friedrich Graf Mittrowsky als Landesgouverneur die Leitung dieser Provinz führte (1810–1827). Ein von Weiser geschriebener Conto erregte durch seine ungemein nette Schrift des Grafen Aufmerksamkeit. Derselbe ließ den Gesellen kommen, überzeugte sich, daß dieser wirklich der Schreiber der Rechnung sei, und ernannte ihn zu seinem Präsidialkanzlisten. Als 1830 Graf Mittrowsky Oberster Kanzler in Wien wurde, berief er Weiser zu sich ins Präsidium. Daselbst stufenweise vorrückend, erreichte derselbe 1850 die Stelle eines Regierungsrathes im geheimen Cabinete Seiner Majestät des Kaisers und wurde dann in dieser Eigenschaft jubilirt. Ein in den vormärzlichen Tagen wirklich seltener Fall von Beförderung eines Menschen ohne die vorgeschriebene wissenschaftliche Schulbildung zu einem höheren Vertrauensposten im Privatcabinet des Monarchen; denn im Soldatenstande heißt es wohl, jeder Gemeine trage den Marschallsstab im Tornister, in der Hierarchie des Beamtenstandes aber wächst neben Auswüchsen der Protection der chinesische Zopf noch immer armdick. –