BLKÖ:Weidinger, Leopold
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 53 (1886), ab Seite: 259. (Quelle) | |||
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Maximilian d’Este 1830 diese Herrschaft kaufte. 1844 in den Ruhestand versetzt, war er während desselben durch mehrere Jahre, bis ihn die fortschreitende Abnahme des Sehvermögens jede Beschäftigung aufzugeben zwang, als Vertreter der Parteien in Processen thätig. In der Muße seines Berufes widmete er sich der Dichtkunst und der Musik. Proben der ersteren, in welcher er nach alten Mustern, aber mit offenbarem Geschick arbeitete, brachte zuweilen das „Gmundener Wochenblatt“. In der Musik aber zeigte er sich als Meister auf Streichinstrumenten, spielte sonst noch Piano und die Orgel und wirkte in jüngeren Jahren als Sänger. Er besaß gründliche Kenntnisse in der Harmonielehre und im Generalbasse und trat auch als Compositeur, namentlich im Kirchen- und Kammerstyle, auf. Mehrere seiner kirchlichen Compositionen wurden öfter in der Gmundener Pfarrkirche aufgeführt, in deren Musikarchiv sie wohl noch aufbewahrt sein dürften.
Weidinger, Leopold (Componist, geb. zu St. Florian in Oberösterreich 3. September 1780, gest. zu Gmunden 6. November 1860). Der Sohn eines Braumeisters im regulirten Chorherrenstifte zu St. Florian in Oberösterreich, beendete er das Gymnasium und die philosophischen Jahrgänge am k. k. akademischen Lyceum in Linz, dann bezog er die Hochschule zu Wien, um sich daselbst dem Studium der Rechte zu widmen. Nach deren Abschluß trat er die Stelle eines (damals sogenannten) „Hofschreibers“ in Köppach an und verblieb in derselben durch sieben Jahre, worauf er Justitiär auf „Burg Enns“ und nach einigen Jahren Syndicus im Markte Hall wurde. 1823 kam er als Pfleger und Justiziär zu dem damaligen Besitzer der Herrschaft Ebenzweyer, Max von Klodi, und behielt seinen Posten auch, als Erzherzog- Gmundener Wochenblatt, 13. November 1860, Nr. 46: „Nekrolog“.