Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 53 (1886), ab Seite: 46. (Quelle)
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Waltmann, Jacob (Landschaftsmaler, geb. in Wien 1802). So gut wir über die Thätigkeit des Künstlers unterrichtet sind, so wenig wissen wir über seinen Lebens- und Bildungsgang. Wir vermuthen in ihm einen Zögling der k. k. Akademie der bildenden Künste in Wien. Er beschickte die Jahresausstellungen dieses Institutes bei St. Anna seit 1834 ziemlich regelmäßig mit seinen Landschaften, deren Motive er meist aus Steiermark, Oberungarn und den Donaugegenden Niederösterreichs holte. Wir sind auch in der Lage, eine Uebersicht seiner ausgestellten Landschaftsstücke mitzutheilen; wo nichts weiter angegeben ist, sind die erwähnten Bilder Oelgemälde. In den Jahresausstellungen bei St. Anna waren zu sehen im Jahre 1834: „Der Hallstädter Kirchhof in Oberösterreich“; 1835: „Die Kirche von Sievering“; 1836: „Ansicht der Fonyoder Gebirge am Plattensee in Ungarn“; – „Eine Baumpartie an der Enns nächst Stein am Anger in Ungarn“; 1837; „Partie aus dem Höllenthale“; – „Weg vom Kahlenberge nach Nussdorf“: 1838: „Die Pelfon in Obersteiermark“; 1839: „St. Gallen in Steiermark“; – „Sievering bei Wien“; – Gegend bei Greifenstein an der Donan“; 1840: „Eichenpartie“; – „Das Sieveringthal bei Wien“: 1841: „Persenbeug an der Donau“; -– „Partie bei Hadersfeld“; 1842: „Ruine Güssing im Eisenburger Comitat“; – „Kirche Christkindel bei Steyer in Oberösterreich“: 1843: „Partie bei Kritzendorf“, erster galvanographischer Versuch; – „Salmansdorf bei Wien“: – „Ruine Dürnstein an der [47] Donau“; 1844: „Partie bei Steyer in Oberösterreich“; – „Klosterneuburg“; 1845: „Ruine mit Fernsicht“; – „Partie bei Dürnstein an der Donau“; 1846: „Fischerhaus an der Donau“ (50 fl.); 1847: „Waldpartie“ (150 fl.); 1848: „Ausgang eines Waldes mit Fernsicht“ (250 fl.); 1850: „Landschaft nach einem Regen“ (45 fl.); – 1852: „Das Innere eines Bauernhofes“ (150 fl.). In den Monatsausstellungen des österreichischen Kunstvereines: 1852 im Juni: „Partie bei Krems bei Abendbeleuchtung“ (100 fl.); 1855 im Jänner: „Waldpartie“ (300 fl.); 1864 im Juli: „Ungarische Puszta“ (50 fl.). In der I. großen internationalen Kunstausstellung in Wien 1864: „Der Thurm in Waidhofen an der Ybbs“; – „Klein-Zell bei Waidhofen an der Ybbs“ Aquarell (70 fl.); – „Partie vom Nonnberg bei Salzburg“ Aquarell (40 fl.); – „Das Kremserthor in Dürnstein an der Donau“ Aqu. (40 fl.). In der II. großen internationalen Kunstausstellung in Wien: „Partie bei Penzing nächst Wien“. In der Abtheilung der Gemälde moderner Schule in der k. k. Gemäldegalerie im Belvedere zu Wien ist Waltmann durch ein größeres Oelgemälde: „Ungarische Puszta, vorne ein Ziehbrunnen“ [2′ 6″ hoch, 3′ 2″ breit], welches in der Jahresausstellung bei St. Anna 1850 zu sehen und mit dem Verkaufspreise von 250 fl. bewerthet war, vertreten. Nach Nagler zählt unser Maler zu den „tüchtigsten jetzt (1851) lebenden Künstlern seines Vaterlandes“. Seine Bilder sind sehr gefällig, und besonders glücklich ist er im Baumschlag. Ob Waltmann, der bereits die Achtzig überschritten hätte, noch am Leben ist, wissen wir nicht.

Schmidl (Adolph). Oesterreichische Blätter für Literatur und Kunst (Wien, 4°.) 1844, II. Quartal, S. 179; 1845, S. 491; beide Male in den Besprechungen der „Kunstausstellungen“. – Nagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XXI, S. 112.