BLKÖ:Wölfle-Stainl (Localsängerin)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Wölfler, Bernhard
Band: 57 (1889), ab Seite: 219. (Quelle)
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An den Namen Wölfl anklingend ist jener der Localsängerin Wölfle, welche nach ihrer Verheiratung sich Wölfle-Stainl schrieb. Eine geborene Wienerin, war sie in den Fünfziger-Jahren als Localsängerin am Josephstädter Theater engagirt. 1860 hatte [220] sie mit dem Director des Mainzer Sommertheaters ein Gastspiel abgeschlossen, statt ihrer aber erschien ein Brief aus Zürich, worin sie dem Director ankündigte, daß ihr Mann, welcher in der Garibaldi’schen Expedition in Neapel gekämpft habe, dort verwundet und dann nach Turin zur Pflege gebracht worden sei. Wenn er genesen, wolle sie mit ihm neuerdings nach Neapel zurückkehren und an seiner Seite kämpfen!! Die Journale knüpften an diese Hanswurstiade die Glosse: „daß es interessant sein werde zu erfahren, welchen Einfluß dieser freiwillige Zuzug auf die Garibaldi’sche Expedition haben werde“. Früher aber hatte diese Theaterdame von sich reden gemacht durch die Ersteigung der Wengernalp im Bern’schen, welche sie am 26. März in Begleitung ihres Gatten und zweier Führer ausführte. Die Zeitungen brachten damals umständliche Schilderungen dieser waghalsigen Partien, von welcher ein alter schweizerischer Gemsjäger den Ausspruch that: daß, soweit er sich erinnere, noch Niemand, weder Einheimische noch Fremde, diese Partie in dieser Jahreszeit gemacht habe. [Iris. Modeblatt (Gratz, schm. 4°.), redigirt von Cajetan Cerri, 1858, Band II, Seite 67. – Morgenpost (Wiener polit. Blatt) 1860, Nr. 231: „Eine Wiener Localsängerin bei Garibaldi“.]