BLKÖ:Vukasović, Živko

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Vukalović, Luka
Band: 52 (1885), ab Seite: 21. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Živko Vukasović in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Vukasović, Živko|52|21|}}

Vukasović, Živko (croatischer Schriftsteller, geb. zu Beravce in der slavonischen Militärgrenze am 23. October 1829). Der Sohn schlichter Landleute, besuchte er frühzeitig die Schule seines Geburtsortes, dann jene zu Kopanice. Von da ging er nach Vinkovce, wo er die lateinischen Classen beendete. Hierauf hörte er an der Hochschule zu Gratz Philosophie, zwei Jahre hindurch die Rechte und endlich die für die Verwaltungsbeamten in den Grenzen vorgeschriebenen Vorträge. 1851 trat er bei der Grenzverwaltung in Belovar in k. k. Dienste, wurde aber schon nach einem [22] halben Jahre, 1852, als Supplent an das Gymnasium zu Vinkovce berufen, an welchem er später als wirklicher Professor Anstellung fand. Von da kam er 1855 in gleicher Eigenschaft an das Gymnasium zu Essegg, dann an die landwirthschaftliche Anstatt in Křiževce, ferner an das Gymnasium zu Fiume und zuletzt als Gymnasialdirector zurück nach Vinkovce. In der Zwischenzeit fungirte er auch ein halbes Jahr lang als Concipist bei der croatischen Hofkanzlei in Wien. 1865 wurde er zum wirklichen Director des Gymnasiums in Essegg ernannt, in welcher Eigenschaft er noch 1872 wirkte. Nach dem „Slovník naučný“ war Vukasović als Lehrer ein tüchtiger Pädagog, als Mensch mit ganzer Seele Croat und hatte für sein nationales Vollbewußtsein mancherlei Anfeindungen zu ertragen. Ueberdies ist er ein fleißiger Arbeiter auf dem Gebiete der croatischen Literatur. Viele seiner Artikel und Abhandlungen sind in politischen, noch mehr in wissenschaftlichen Zeitungen abgedruckt, von welch letzteren vor allen genannt seien der „Književnik“ und „Rad jugoslovenske akademie“, in welchen er meist naturwissenschaftliche Aufsätze veröffentlichte. Selbstständig gab er heraus: „Životoslovje bilja sa uvodom u prirodoslovje“, d. i. Das Leben der Pflanzen mit einer Einleitung in die Physik (Agram 1865, Hartmann, 8°.), Vukasović behandelt in diesem Buche seinen Gegenstand mit besonderer Rücksicht auf die Landwirthschaft und zum Gebrauche für ökonomisch-forstliche Lehranstalten; – „Rudoslovje i zemljcoznanstvo za višje gimnazije“, d. i. Mineralogie und Geognosie für Obergymnasien (ebd. 1865, 8°.); – „Naravoslovje domace zivotinje sa osobitim obzirom na gospodarstvo“, d. i. Naturgeschichte der Hausthiere. Mit besonderer Rücksicht auf die Oekonomie (ebd. 1865, Galatz, 8°.); auch übersetzte er die trefflichen mathematischen Handbücher von Močnik: „Algebra für die dritte und vierte Gymnasialclasse“ und „Algebra für das Obergymnasium“ ins Croatische (1868 und 1869); ferner des Dr. Pokorny „Naturgeschichte für Obergymnasien“. Im Auftrage der südslavischen Akademie, deren wirkliches Mitglied er seit dem Bestehen dieses Institutes ist, arbeitet er an einer geologischen Darstellung des dreieinigen Königreichs. In Folge seiner gründlichen und umfassenden Kenntniß der croatischen Sprache trug er wesentlich bei zur Herstellung einer möglichst vollständigen croatischen Nomenclatur.