Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 51 (1885), ab Seite: 288. (Quelle)
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Vonbun, J. F. (Arzt und Topograph, geb. zu Laaz in der Pfarre Nutziders 24. November 1824, gest. zu Schruns 1870). Nachdem er die medicinischen Studien in Innsbruck beendet hatte, übte er, zum Doctor promovirt, die ärztliche Praxis aus und wurde zuletzt Gerichtsarzt zu Schruns im Thale Montavon in Vorarlberg. Angeborene Neigung wie sein Beruf ließen ihn seine Blicke auf Land und Leute richten, unter denen er lebte, und seine tüchtigen Studien ermöglichten es ihm, das Geschaute in passender Form zur allgemeinen Kenntniß zu bringen. Seine zahlreichen Aufsätze über Volkscharakter, über Landesbräuche und verschiedenes Andere befinden sich zerstreut in Zeitschriften und würden gesammelt wohl einen schätzenswerthen Beitrag zur Kunde seines Heimatlandes geben, welches erst seit Eröffnung der Arlberger Bahn einer genaueren Kenntniß sich zu erschließen beginnt. Das erste Werk, mit welchem er in die Oeffentlichkeit trat, waren die „Volkssagen aus Vorarlberg“ (Wien 1847, PP. Mechitaristen, VI und 92 S.), ein Büchlein, dessen mundartlicher Werth Joseph Bergmann in einer eingehenden Besprechung in Dr. Adolph Schmidl’s.[WS 1] „Oesterreichischen Blättern für Literatur, Kunst, Geschichte u. s. w.“ IV. Jahrg. (1847) Nr. 104 und 105 nachweist, und das 1850 in zweiter vermehrter Auflage (CXVIII und 86 S.) erschien; demselben folgten nach langer [289] Pause: „Beiträge zur deutschen Mythologie. Gesammelt in Churrhätien“ (Chur 1862, Hitz, 8°., V und 137 S.) und zuletzt: „Feldkirch und seine Umgebung. Historisch-topographische Skizze. Ein Führer für Einheimische und Fremde“ (Innsbruck 1868, Wagner, XVI und 171 S.), der Vorbereitung zu einer zweiten Auflage dieser Schrift wurde er durch den Tod entzogen. Auch hatte er sich, wie Amthor in seinem „Alpenfreund“ berichtet, mit der Herausgabe eines Buches über die „Naturschönheiten Vorarlbergs“ getragen und war dieserhalb mit dem Genannten in Verbindung getreten. Die zwei Aufsätze im ersten Jahrgange des „Alpenfreund“ (1870) „Auf dem Valülla“ (S. 145) und „Von Bludenz auf die Scesaplana“ (S. 224), mögen Fragmente aus jenem Buche sein. Vonbun ist der Erste, dem wir eine genauere Kenntniß des nach so vielen Seiten interessanten Ländchens Vorarlberg zu verdanken haben.

Der Alpenfreund. Monatshefte für Verbreitung von Alpenkunde unter Jung und Alt. Herausgegeben von Dr. Ed. Amthor (Gera, gr. 8°.) Bd. I (1870) S. 256. – Der Tiroler Bote (Innsbruck, 4°.) 1870, Nr. 68: „Todesnachricht“ [nennt ihn irrig Anton Vonbun].

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Schmidt’s