Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Voltić
Band: 51 (1885), ab Seite: 286. (Quelle)
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Voltiggi, Joseph (Sprachforscher, geb. zu Antignana in Istrien in der zweiten Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts, gest. in Wien um 1827). Ein [287] Sohn slavischer Eltern, dessen eigentlicher Name Voltic ist, verwälschte er denselben aus unbekannten Gründen, wie denn überhaupt über seinen Lebenslauf die spärlichsten Nachrichten vorliegen. Im Jahre 1810 trat er in k. k. Staatsdienste und versah bis zu seinem Tode ein polizeiliches Amt in Wien. In der slavisch-italienischen Gelehrtenwelt machte er sich bekannt durch das Werk: Ricsoslovnik (Vocabolario, Wörterbuch) Illiricskoga, Italianskoga i Nimacskoga jezika s jednom pridpostavljenom Grammatikom ili pismenstvom, sve ovo sabrano i složeno od…, d. i. Wörterbuch der illyrischen, italienischen und deutschen Sprache mit vorangeschickter Grammatik und Orthographie (Wien 1803, Kurzbeck, 8°., 710 S., Grammatik LIX S., dann Vorrede 15 S. und Ortographie 21/2 Bl.). Bezüglich des wissenschaftlichen Werthes dieses Werkes schreibt ein competenter Fachmann (Šafařik) Folgendes: „Hätte Voltiggi auch gar nichts mehr geleistet, als daß er den Micalia (auch ein illyrischer Lexikograph) durch eine bequemere Orthographie lesbarer machte und das Deutsche hinzusetzte, so würde er schon Dank verdienen“. In seiner dem Wörterbuche angehängten Grammatik und Anweisung zur Orthographie weicht Voltiggi in letzterer von jener des Micalia und Ardelio della Bella [Bd. I, S. 239] bedeutend ab.

Stancovich (Pietro). Biografia degli uomini illustri d’Istria (Trieste 1828–1829, Marenigh, 8°.) Vol. II, Nr. 254. – Dobrowský (Jos.). Slovanka. Zur Kenntniß der alten und neuen slavischen Literatur, der Sprachkunde nach allen Mundarten, der Geschichte und der Alterthümer (Prag 1815) Bd. I, S. 224 u. f.