Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Visconti, Galeazzo I.
Nächster>>>
Visconti, Lucchino
Band: 51 (1885), ab Seite: 51. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
Azzo Visconti in der Wikipedia
Azzo Visconti in Wikidata
GND-Eintrag: 1017439397, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Visconti, Azzo|51|51|}}

6. Azzo (geb. um 1302, gest. 14. August 1339), erstgeborner Sohn des Vorigen aus dessen Ehe mit Beatrix von Este, wurde zugleich mit seinem Vater in Monza in Haft gehalten, aber 1328 zum kaiserlichen Vicar ernannt. In kurzer Zeit trat er gegen den Kaiser auf und gewann in Papst Johann XXII. einen Verbündeten, welcher den seit Matthäus auf dem Hause Visconti lastenden Bannfluch wieder aufhob und Azzo zum päpstlichen Vicar machte. Letzterer trat in die Liga, welche sich gegen Johann von Böhmen, der Italien unterwerfen wollte, gebildet hatte, und erhielt als Beutetheil die Städte Bergamo, Piacenza, Cremona und die Oberherrschaft über Pavia. Er selbst unterwarf sich noch während der Jahre 1332–1337 Vigevano, Crema, Lodi. Brescia. Seinen Verwandten Ludwig Visconti, [52] den er früher ob einer Verschwörung, die derselbe gegen ihn anzettelte, aus Mailand verjagt hatte, brachte er wieder auf seine Seite und entsendete ihn gegen seinen Onkel Lucchino, welcher aber seinem Gegner bei Parabiago am 20. Februar 1339 eine Niederlage beibrachte. Einen anderen Oheim, Namens Marcus, dessen Ehrgeiz und Popularität er fürchtete, ließ er während eines Gastmahls ermorden. –