BLKÖ:Vinohorský, Joseph

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 51 (1885), ab Seite: 27. (Quelle)
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Vinohorský, Joseph (čechischer Schriftsteller, geb. zu Prag 1824). Das Gymnasium und die philosophischen Jahrgänge beendete er in Prag, dann hörte er die Rechte an der Hochschule daselbst. [28] Aus eigenem Antrieb aber verlegte er sich mit allem Eifer auf das Studium der čechischen Sprache und Literatur. Zur Ausbildung in denselben wurde er dann auf Empfehlung des berühmten Slavisten Šafařík im Jahre 1849 von der k. k. Regierung an das Gymnasium zu Reichenau geschickt. 1851 zum wirklichen Lehrer am Gymnasium zu Königgrätz ernannt, wirkte er an demselben durch zwei Decennien, bis 1871. In dieser Stellung veröffentlichte er in den Programmen des Gymnasiums eine Reihe größerer Abhandlungen, hauptsächlich aus dem Gebiete der čechischen Sprache und Literatur, so: „Die scholastischen Principien des Thomas von Štitno“ (Scholastické zásady Tomáše ze Štítného); – „Der Kern aus dem Leben des Daniel Adam von Veleslavín“ (Jádra ze životopisu Daniele Adama z Veleslavína); – „Aesthetische Analyse der Dichtungen des Ili Volžanin“ (Krásoumný rozbor básně Ilia Volžanina); – „Unterschiede der populären und wissenschaftlichen Prosa“ „Rozdíly prostonárodní a vědecké prózy); – „Grundriß des Wesens der katholischen Mystik“ (Nastiň ponětí o katolické mystice). Selbstständig erschienen dann von ihm: „Obrázky z dějin českoslovanských určené dítkám a jich přátelům“, d. i. Bilder aus der čechoslavischen Geschichte für Kinder und ihre Freunde (Königgrätz 1865, mit vielen Illustrationen); – „Stanovisko Tomáše ze Štítného mudrce“, d. i. Standpunkt des Philosophen Thomas von Štitno (Prag 1867, Selbstverlag). Als 1871 auf kurze Zeit J. Jireček das Portefeuille des Unterrichtsministers inne hatte, welches geschichtliche Ereigniß Friedrich Schlögl seinerzeit im Artikel: „Im Mistgrüberl“ erläuterte, wurde Vinohorský an die čechische höhere Oberrealschule in Prag übersetzt, an welcher er noch im Jahre 1874 angestellt war. Außer den vorgenannten größeren Arbeiten schrieb er auch Vieles für Journale, und die čechische Zeitschrift „Schule und Leben“ (Škola a život) brachte 1871 und 1872 aus seiner Feder eine größere Folge von Aufsätzen unter dem Titel: „Krásy přírody“, d. i. Die Schönheiten der Statur. Vieles aber befindet sich noch ungedruckt in seinem Pulte.

Knihopisný Slovník česko-slovenský. Vydal František Doucha přispěním J. A. Dundra a Frant. Aug. Urbánka, d. i. Čechoslavisches bibliographisches Lexikon. Herausgegeben von Franz Doucha mit Unterstützung des J. A. Dunder und Franz Aug. Urbánek (Prag 1865) S. 2.