Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 50 (1884), ab Seite: 287. (Quelle)
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Viganò, Pietro (Publicist, geb. zu Besano-Brianza am 20. December 1830). Allem Anscheine nach ein Sohn des Salvatore Viganò. Er zählte erst acht Jahre, als er seinen Vater durch den Tod verlor. Seine Studien beendete er an den k. k. Lehranstalten in Mailand, wo er den berühmten Poeten Giulio Carcano [Bd. II, S. 279] zum Lehrer in der Aesthetik hatte. Ein Oheim mütterlicher Seits war Verleger der Werke Manzoni’s, und so fand Pietro in sehr jungen Jahren Gelegenheit, mit Letzterem in engeren Verkehr zu treten. Dieser gestaltete sich noch inniger, als zu jener Zeit Manzoni’s „Opero varie“ für den Druck vorbereitet wurden und Viganò mit Valentin Dell’Uomo gemeinschaftlich die Correcturen dieser Ausgabe überwachte, wobei er so viel Umsicht und Aufmerksamkeit für den Gegenstand an den Tag legte, daß er sich dadurch ganz besonders die Zuneigung des großen Dichters erwarb. Noch lag er den Studien ob, als er bereits an dem damals in Mailand erschienenen ersten illustrirten Blatte: „Panorama illustrato“ mitarbeitete. 1859 nahm er auch, aber nur für etliche Monate, gemeinschaftlich mit Antonio Franchi Theil an der Redaction des Journals: „Gente latina“. Als aber dasselbe 1860 aufhörte zu erscheinen, ging er zur „Gazzetta del popolo“ über, welche unter Camerini’s Leitung stand. Doch auch daselbst verblieb er nicht lange, sondern trat als Mitglied in die Redaction der „Perseveranza“ ein, bei welcher Zeitschrift er noch heute in dieser Eigenschaft thätig ist. Die musterhafte Haltung dieses Blattes, welches zu den besten Italiens in der Gegenwart zählt, verdankt dasselbe vornehmlich ihm. Die unten bezeichnete Quelle charakterisirt unseren Publicisten folgendermaßen: „Ein Zögling Manzoni’s in der Literatur, gemäßigt in der Politik, Welt- und Edelmann im Leben, wird er mit Recht von Allen geliebt und geachtet, von Freunden und von Feinden, oder sagen wir lieber von Gegnern, denn wir glauben nicht, daß er einen wirklichen Feind habe“.

De Gubernatis (Angelo). Dizionario biografico degli scrittori contemporanei ornato di oltre 300 ritratti (Firenze 1879, Successori Le Monnier, Lex.-8°.) p. 1037.