BLKÖ:Viehbeck, Karl Ludwig Friedrich

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 50 (1884), ab Seite: 275. (Quelle)
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Viehbeck, Karl Ludwig Friedrich (k. k. Hauptmann und Landschafter, Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt, gest. zu Wien 1827). Ueber Lebens- und Bildungsgang des in Rede Stehenden fehlen uns alle Nachrichten. Im Namen unterscheidet er sich von dem Kremsmünsterer Capitular Anton Joseph Viehbäck nur dadurch, daß er einfach mit e, statt mit ä sich schreibt, was jedoch bei der orthographischen Willkür, welche in Schreibung der Namen beliebt wird, nicht viel sagen will, so daß also eine Verwandtschaft und eine Gemeinsamkeit des Geburtslandes Oberösterreich nicht ausgeschlossen bleibt. Hauptmann Viehbeck erwarb sich als Zeichner von Landschaften einen wohlbegründeten Ruf. Er vollendete einen Cyclus Aquarelle, welche Ansichten malerischer Gegenden im österreichischen Kaiserstaate darstellten und im Jahre 1820 von berühmten Wiener Künstlern in Kupfer radirt und in halb Gouache gemalt wurden. Anfangs erschienen nur Ansichten aus Oberösterreich und Salzburg. Aber trotz der bedeutenden Theilnahme, deren sich diese Blätter erfreuten, würde sich Viehbeck doch genöthigt gesehen haben, dieselben nur nach einem beschränkten Plane auszuführen, wenn nicht Se. Majestät der Kaiser mittels eigenen Cabinetschreibens aus Troppau vom 20. December 1820 dem Künstler eine wahrhaft kaiserliche Unterstützung hätte angedeihen lassen, wodurch derselbe in den Stand gesetzt wurde, die Sammlung auch noch auf die schönsten Gegenden Tirols auszudehnen und einen Cyclus der malerischen Ansichten der Monarchie zu liefern. Von den Blättern stach einige der berühmte Radirer 12/58 J. A. Klein, derselbe, dem man eine Folge der herrlichsten Radirungen mit Darstellungen unserer Hausthiere: Pferde, Esel, Rinder, Schafe, Schweine, Hunde und Katzen, verdankt. Besonders schön sind Viehbeck’s Ansichten von Mödling, Liechtenstein, Merkenstein, Brücke und Schloß Schönau bei Baden, Aussicht von der gothischen Brücke im Laxenburger Parke (sämmtlich [276] Qu.-Fol). Karl Rahl stach große Ansichten des Hallstädter und Attersees. Das Werk, das sich den besten landschaftlichen Arbeiten der Engländer und Franzosen jener Zeit an die Seite stellte, führte den Titel: „Malerische Reise durch die schönsten Alpengegenden des österreichischen Kaiserstaates“ und umfaßte 72 Blätter, von denen eine stattliche Folge 1822 auf der Jahresausstellung der k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna in Wien zu sehen war.

Kataloge der Jahresausstellungen der k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna in Wien (8°.) 1822, S. 4, Nr. 14–42. – Nagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XX, S. 220. – Kunstblatt (Stuttgart, Cotta, 4°.) 1821, S. 108: „Wien“.