Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 50 (1884), ab Seite: 235. (Quelle)
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Vetter, Wilhelm (Forstmann, geb. zu Libno auf der Herrschaft Dolno-Břežan in Böhmen am 24. April 1831, gest. zu Rožmital am 21. Februar 1865). Nachdem er die deutsche Hauptschule auf der Prager Kleinseite besucht hatte, widmete er sich dem Forstwesen, zu welchem Zwecke er sich besonders auf naturwissenschaftliche Studien verlegte. Im Jahre 1851 wurde er Forstadjunct zu Brežan, diente dann einige Monate im Militär und trat nun eine Stelle als Forstadjunct zu Cholupice an. Um diese Zeit lernte er mehrere Männer kennen, welche sich mit Naturwissenschaften beschäftigten, unter Anderen Čelakowski, Frič, Krejči, und so nahm er mit großem Eifer diese Studien wieder auf, und zwar zunächst im Hinblick auf Forst-und Waldcultur. Namentlich die Vögel und Forstinsecten seines engeren Vaterlandes kannte er sehr genau und veröffentlichte seine Beobachtungen darüber in den von Fr. Špatný herausgegebenen „Zábavy myslivecké“, d. i. Jägerunterhaltungen; auch beabsichtigte er eine Beschreibung der Wald- und Forstinsecten herauszugeben. Viele in sein Fach einschlägige Artikel erschienen in der naturwissenschaftlichen Zeitschrift „Živa“ und in anderen Fachblättern, auch lieferte er für den von Rieger-Malý herausgegebenen „Slovník naučný“, d. i. Die böhmische Real-Encyklopädie, alle auf das Forstwesen und die Waldcultur Bezug nehmenden Artikel. Während der Bearbeitung eines čechischen Handbuches über das Forstwesen für Forstleute wurde er vom Tode ereilt. Vetter bekleidete zuletzt die Stelle eines fürsterzbischöflichen Forstingenieurs zu Rožmital.

Bohemia (deutsches polit. und Unterhaltungsblatt in Prag, 4°.) 1865, Nr. 45. – Wiener Zeitung, 1865, Nr. 47, S. 614.