BLKÖ:Velišský, Franz

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 50 (1884), ab Seite: 104. (Quelle)
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Velišský, Franz (čechischer Schriftsteller, geb. zu Čejkovič bei Gitschin – nicht Ticin, wie es bei De Gubernatis heißt – am 13. April 1840). Nach beendetem Gymnasium studirte er an der Hochschule zu Prag die classischen Sprachen, nebenbei auch die modernen, und mit besonderem Eifer Alterthumskunde und antike Kunst. Im Jahre 1865 machte er eine Reise nach Italien, wo er an Ort und Stelle seine archäologischen Studien fortsetzte. 1872 unternahm er eine wissenschaftliche Reise nach dem Orient, auf welcher er Constantinopel, Athen und Aegypten besuchte; 1878 vertiefte er sich während eines längeren Aufenthaltes in Paris und London in die dortigen Sammlungen antiker Kunst. Velišský ist auf dem Gebiete der [105] classischen Archäologie schriftstellerisch thätig, und die betreffenden Artikel in dem von Malý-Rieger herausgegebenen čechischen Conversations-Lexikon („Slovník naučný“) stammen aus seiner Feder. Außerdem schrieb er eine Folge von Artikeln über die Schliemann’schen Funde und die pompejanischen Ausgrabungen. Sein selbständiges Werk: „Das Leben der Griechen und Römer“, zwei Bände (1876), soll auf gründlichem Quellenstudium beruhen, ins Russische übersetzt und in den Gymnasien Rußlands eingeführt sein. Auch übertrug er mehrere Dialoge Platon’s ins Čechische. Zur Zeit bekleidet er die Stelle eines Professors am k. k. Altstädter (akademischen) Obergymnasium in Prag und ist Mitglied der k. k. wissenschaftlichen Prüfungscommission für das Gymnasiallehramt der classischen Philologie. Gegenwärtig arbeitet er an einer Zusammenstellung seiner Reiseerinnerungen in Italien, welche er durch den Druck zu veröffentlichen gedenkt.

De Gubernatis (Angelo). Dizionario biografico degli scrittori contemporanei ornato di oltre 300 ritratti (Firenze 1879, Successori Le Monnier, Lex.-8°.) p. 1029. – Bornmüller (Franz). Biographisches Schriftsteller-Lexikon der Gegenwart (Leipzig 1882, Bibliogr. Institut) S. 741.