Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 49 (1884), ab Seite: 1. (Quelle)
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Ullik, Hugo (Maler, geb. zu Prag 1838), Zeitgenoß. Ein böhmischer Künstler der Gegenwart, der an der Prager Akademie unter Haushofer seine Ausbildung erhielt. Zuerst treffen wir ihn in der Ausstellung des Prager Kunstvereines vom Jahre 1860 mit einer „Eichenpartie“ (110 fl.). Acht Jahre später, 1868, brachte er dahin eine Landschaft „Bösig“. Es war ein mit Geschmack und Sorgfalt gearbeitetes Bild, dessen Eindruck jedoch durch den etwas zu dumpf gehaltenen Vordergrund nicht ganz zur Geltung gelangte. Bekannter wurde er durch seine für die zwei Prager illustrirten Blätter „Světozor“ und „Květy“, d. i. Blüten, ausgeführten landschaftlichen [2] Zeichnungen, in welchen sich wohl treue Wiedergabe der Natur, aber weniger Phantasie kundgab. Wir kennen aus den „Květy“: „Divoká Šárka“ [1871, Nr. 24]; – „Trosky“ [ebd. Nr. 29]; – „Schloß Groß-Meseritsch in Mähren“ [ebd. Nr. 39]; – „Die Dokscher Fischteiche bei Bösig“ [ebd. Nr. 42]; – „Georgenberg (Říp)“ [ebd., Nr. 46]; – „Vyšehrad von dem Libušiner Bade aus“ [1872, Nr. 13]; – „Schloß Tyrov bei Bürglitz“ [ebd. Nr. 23]; – „Mehrere Ueberschwemmungsansichten aus dem Jahre 1872 bei Plaß, Holetic, Nebřezin und Libořic“ [ebd. Nr. 26, 27 und 28]; – „Neu-Bydzov“ [ebd. 36] und aus dem „Světozor“: „Schloß Konopischt“ im Taborer Kreise [1872, Nr. 48]; – „Die Pfarrkirche St. Philipp und Jacob zu Vejton“ [1873, Nr. 43]; – „Bei Jetřichovic“ [1874, Nr. 28]; – „Der Vierwaldstädter See“ [ebd.]. Nachdem er als Decorations- und Theatermaler in Pilsen, Prag und Preßburg und dann als Lehrer an der Gewerbeschule in Prag thätig gewesen, ließ er sich 1874 in München nieder. Von dort unternahm er wiederholt Studienreisen nach Oberbayern, Tirol und dehnte dieselben, wie sein nach der Natur gemalter „Vierwaldstädter See“ bezeugt, bis in die Schweiz aus. Er malt in Aquarell oder Gouache, und seinen Bildern begegnet man öfter in Prag und anderen Städten Böhmens. Von seinen Aquarellen nennen wir: „Partie aus der Ramsau“; – „Ansicht bei Ruhpolding mit dem Sonntagshorn in Oberbayern“; – „Abend am See“. Das Monogramm Hugo Ullik’s ist: ist: , auch .