BLKÖ:Ugarte, Peter Graf

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 48 (1883), ab Seite: 229. (Quelle)
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9. Peter (gest. 1692), der erste Ugarte, der nach Oesterreich kam; 1639, während des dreißigjährigen Krieges, diente er bereits in der kaiserlichen Armee. Er stieg zum Capitän auf und ward in Würdigung seiner Tapferkeit 1654 von Kaiser Ferdinand III. in den Freiherrenstand erhoben. Als Oberstwachtmeister der Stadtquardi in Wien erhielt er von Kaiser Leopold I. am 29. März 1662 das Incolat des Herrenstandes in Mähren, 1667 aber jenes in Böhmen. Am 24. October 1662 kaufte er das Gut Budischkowitz im Znaimer Kreise, 1665 das öde mit Holz und Gesträuch verwachsene Dorf Straßhof, welche beiden Besitzungen er 1678 wieder um 51.000 fl. veräußerte. Er rückte dann zum Oberstlieutenant der Wiener Stadtquardi vor und kaufte 1668 von der kaiserlichen Kammer das Gut Großwetschwar in Böhmen und am 16. October 1676 die Herrschaft Groß-Meseritsch im Iglauer Kreise um 139,500 fl., wonach sich die Ugarte auch Freiherren von Groß-Meseritsch schrieben. Am 12. November 1676 wurde Freiherr Peter Ugarte als Obrister, Kämmerer, Hofkriegsrath und Obristlieutenant der Stadtquardi in den Grafenstand des h. römischen Reiches erhoben, und noch im Jahre 1679 bekleidete er die Stelle eines Stadtcommandanten von Wien. Er war mit Theresia Eleonore, Tochter des Franz Adam Euseb Zdiarsky, Reichsgrafen von Saar (Zdiar) vermält, der seine Güter an seine fünf Tochter, welche in die gräflichen Häuser Sternberg-Hyserle, Carretto, von Millesimo, Ugarte und Magnis geheiratet hatten, vererbte und 1670 die männliche Linie seines Geschlechtes schloß. Aus seiner Ehe mit Theresia Eleonore hatte Graf Peter Ugarte eine Tochter Maria Maximilana (gest. 1711), vermälte Franz Karl Zarub Freiherr von Hustiřan, und einen Sohn Peter welcher mit seiner Gemalin Eleonore Katharina geborenen Gräfin von Werdenberg das Geschlecht fortpflanzte.

III. Wappen. Dreimal senkrecht, zweimal quer getheilt (12 Felder). 1. In Roth zwei schräge sich kreuzende, mit den Bärten oben auswärts gekehrte goldene Schlüssel, begleitet von vier goldenen Herzen. 2. In Gold fünf (2, 1, 2) [230] grüne Blätter. 3. Auf Hermelin ein kleiner rother Schild mit dem goldenen Buchstaben R belegt. 4. In Grün eine vierblättrige silberne Rose unter einem silbernen Schildeshaupte, worin drei schwarze Adler neben einander zu sehen sind. 5. In Silber auf grünem Boden ein grünender Eichbaum, an dessen Stamm zu jeder Seite ein schwarzer Hund aufspringt. 6. Von Gold und Schwarz spitzenweise quer getheilt. 7. Quadrirt: a und d in Roth drei (2, 1) silberne Münzen, b und c in Silber ein rothes Kreuz. 8. Von Gold und Schwarz spitzenweise quer getheilt, unten auf Schwarz drei silberne Henkelkrüge nebeneinander. 9 und 10 (vereinigt). Von Roth und Gold quadrirt und in jedem dieser beiden Felder gegen einander gekehrt ein Greif von gewechselten Tincturen; in der hinteren Pranke hält der zur Rechten ein gezücktes blankes Schwert und in jener zur Linken eine rothe Rose an grünem Stiele. 11. In Silber ein ausgebogenes rothes Kreuz mit fünf (1, 3, 1) goldenen Münzen belegt. 12. In Blau ein goldenes Andreaskreuz, beseitet von vier goldenen Münzen. Ueber dem Ganzen eine Marquiskrone. Schildhalter. Zwei goldene Greife.