BLKÖ:Trottmann, Johann Joseph

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 47 (1883), ab Seite: 245. (Quelle)
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Trottmann, Joh. Joseph (Schriftsteller, geb. zu Karlsbad in Böhmen am 4. April 1745, gest. zu Prag am 25. Februar 1788). Er beendete die juridischen Studien an der Prager Hochschule, an welcher er auch das Magisterium der [246] Philosophie und das Doctorat der Rechte erlangte. Anfangs der advocatorischen Praxis sich widmend, wurde er beeideter Landesadvocat für Böhmen, darauf erzbischöflicher Consistorialadvocat. Später erfolgte seine Ernennung zum Professor der praktischen Rechtsgelehrsamkeit an der Prager Universität, an welcher er auch als Beisitzer des akademischen Justizsenates fungirte. Von ihm sind im Druck erschienen: „Abhandlung von Tugenden und Belohnungen“ (Prag 1769, 8°.), eine Bearbeitung aus dem Französischen; – „Dissertatio inauguralis de eo, quod justum est circa consensum parentum in sponsalibus filiorum filiarumve familias adhibendum“ (ib. 1776, 8°., maj.). Auch hatte er wesentlichen Antheil an der sittlichen Wochenschrift: „Der Unsichtbare“, welche zu Prag in den Jahren 1771 und 1772 anonym von J. J. Nunn herausgegeben wurde. Trottmann starb im besten Mannesalter von erst 43 Jahren. – Wohl ein Bruder des Vorgenannten ist Johann Trottmann (geb. zu Karlsbad am 15. August 1746), der am 9. October 1761 in den Orden der Gesellschaft Jesu trat, in welchem er die Humanitätsclassen zu Klattau, die philosophischen Studien 1767 zu Olmütz beendete. Darauf im Lehramte verwendet, trug er zwei Jahre in den Grammaticalclassen, ein Jahr in der Poetik vor. Nach Aufhebung seines Ordens erlangte er 1774 die philosophische Doctorwürde, 1778 das Baccalaureat der Theologie. Im Jahre 1785 erhielt er die Professur der Redekunst am Altstädter Gymnasium in Prag. Ueber seine weiteren Schicksale ist nichts bekannt. Er gab heraus: „Oratio in laudem D. Catharinae“ (Olomucii 1766, 4°.) und „Sacerdos sapiens, seu oratio in honorem S. Joannis Nepomucenis in Skalka a se habita“ (Pragae 1782, 4°.).

Pelzel (Martin Franz). Böhmische, mährische und schlesische Gelehrte und Schriftsteller aus dem Orden der Jesuiten (Prag 1786, 8°.) S. 288.