BLKÖ:Trentinaglia, Marcus Anselm von
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 47 (1883), ab Seite: 163. (Quelle) | |||
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Leopold Maria Joseph Grafen Spaur [Band XXXVI, S. 101, Nr. 33] zu dessen Leibarzt ernannt wurde. 1790 gab er diese Stelle auf, da ihn der Mercantilrath in Bozen zum Arzte daselbst erwählt hatte. Fast drei Decennien wirkte er auf letzterem Posten, dann aber zog er sich 1818 in die stille Rübe seines Geburtsortes zurück, wo er im hohen Greisenalter von 93 Jahren das Zeitliche segnete. Sein Ruf reichte weit über die Grenzen seiner unmittelbaren Wirksamkeit, über Tirol bis ins Ausland, und nicht selten wurde er aus weiten Fernen schriftlich zu Rathe gezogen. Den Armen ordinirte er nicht nur unentgeltlich, sondern bezahlte für sie oft auch die nöthigen Arzneien. [Bote für Tirol und Vorarlberg, XXI. Jahrg., Nr. 11, S. 48.]
3. Schließlich aber ist der als Arzt zu großem Rufe gelangte Marcus Anselm von Trentinaglia zu nennen. Dieser (geboren zu Telve im Brentathale 1729, gest. ebenda am 23. Jänner 1821), ein Sohn des Doctors beider Rechte Johann Bapt. Trentinaglia aus dessen Ehe mit Lucia geborenen Vettore und Bruder des durch amtliche Pflichtvergessenheit „unvergeßlichen“ Gubernialrathes Joseph von Trentinaglia [Egger: „Geschichte Tirols“, Bd. III, 2. 104], besuchte das Gymnasium in Trient, hörte Rhetorik und Philosophie in Wien und ging dann nach Bologna, um Medicin zu studiren. Nachdem er daselbst 1751 die ärztliche Doctorwürde erworben hatte, bildete er sich zwei Jahre lang im großen Spitale zu Florenz praktisch aus. Nach seiner Rückkehr ins Vaterland ließ er sich zunächst als Arzt im Fleimserthale nieder, wo er sich allmälig einen so ausgezeichneten Ruf erwarb, daß er 1772 von dem Fürstbischofe von Brixen