BLKÖ:Trenkwalder, Dominicus

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Trentin, Gregorio
Band: 47 (1883), ab Seite: 160. (Quelle)
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Trenkwalder, Dominicus (Bildhauer, geb. in Tirol, Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt). Ein zeitgenössischer Künstler, der schon seit Beginn der Sechziger-Jahre, wenn nicht gar früher arbeitet, und von welchem sämmtliche Werke über Kunst und Künstler Oesterreichs schweigen. Wo er sich gebildet, wissen wir nicht, es ist uns nur bekannt, daß er in seinem großen Atelier zu Innsbruck viel beschäftigt ist und schon manches bemerkenswerthe Werk geschaffen hat. Seine erste Arbeit, von welcher wir Kenntniß haben, stammt aus dem Jahre 1868, es ist das für den Hochaltar zu Langetsthei im Patznaunerthale in Hochrelief ausgeführte Altarbild, welches die Himmelskönigin auf dem Throne mit dem das Volk segnenden Christuskinde darstellt; der Mutter Gottes zur Seite stehen die Kirchenpatrone, der h. Johannes von Nepomuk und der h. Hieronymus. Den Abschluß nach oben bildet in einem plastisch mit Cherubinen durchgeführten Nimbus die Gestalt Gottes in segnender Haltung. Doch muß der schon damals rühmlichst bekannt gewesene Künstler vor diesem Werke bereits manches andere geschaffen haben. Sonst sind uns von seinen späteren Arbeiten bekannt: die Statuette der „Unbefleckten“ in der Pfarrkirche zu Baumkirchen in Tirol, oberhalb des Hochaltarbildes in der Nische des Mittelspitzbogens; ferner die Marmorgruppe: „Thomas legt seine Finger in die Wundmaale des auferstandenen Herrn“, für die P. Spielmann’sche Grabstätte in Innsbruck, wovon ein Gipsmodell im Jahre 1870 im Ferdinandeum aufgestellt war. 1879 vollendete er die Kolossalgruppe: „Der Auferstandene erscheint seiner h. Mutter“ in Schlanderser Marmor für die Stummreich-Breinössel’sche Grabstätte auf dem Innsbrucker Friedhofe. Außerdem beschäftigten ihn im letztgenannten Jahre noch folgende Arbeiten: „Madonna mit dem Kinde“, in Holz, 145 Centim. hoch; ein Grabdenkmal „Der gute Hirte“ für die Cornelli’sche Familiengruft in Innsbruck, ein anderes für die v. Kranz’schen Gruftarkaden auf dem Friedhofe zu Lienz im Pusterthale und eine überlebensgroße Christusstatue mit zwei Relieffiguren. Von anderen Arbeiten des Künstlers kann Herausgeber noch erwähnen: eine „Rosenkranz-Madonna“ in Jenbach nächst Schwaz; – ein „Dreikönigsbild“ für einen gothischen Seitenaltar zu St. Georgen im Pusterthale; – eine „Madonna mit dem Kinde“, durch die großartige Einfachheit der Anordnung von mächtiger Wirkung; – „Schutzengel“, für eine Kirche in Brixen, welche Statuen im Jahre 1880 theils vollendet, theils noch in Arbeit waren. Der Künstler, der sowohl in Holz wie in Marmor arbeitet, beschäftigt in seinem Atelier viele Schüler und hat schon manchen tüchtigen Künstler gebildet. Er selbst zählt zu den bedeutendsten Bildhauern Tirols in der Gegenwart.

Tiroler Stimmen (Innsbruck, 4°.) 1868, Nr. 45: „Kunstnotiz“. – Bote für Tirol und Vorarlberg (Innsbruck, Fol.) 1868, Nr. 46: „Kunstnotiz“. – Derselbe, 1870, Nr. 59: {{Seite|161} „Kunst“, und Nr. 63, S. 306): „Aus Hall“. – Oesterreichische (später österreichisch-ungarische) Kunstchronik. Herausgegeben von Dr. Heinrich Kábdebo (Wien, 4°.) Bd. I, Nr. 10, S. 151: „Aus der Künstlerwelt. Innsbruck“; Bd. II, Nr. 10, S. 155: „Die tirolisch-vorarlbergische Kunstaustellung“; Bd. III, Nr. 1, S. 15: „Innsbruck“; Bd. V, Nr. 10, S. 93: „Aus der Kunstwelt“.