BLKÖ:Traun und Abensberg, die Grafen von, Besitz und Wappen

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 47 (1883), ab Seite: 24. (Quelle)
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Besitz der Grafen Traun. Die Meißauer Linie der Grafen Traun besaß die Herrschaft Egloff in Schwaben, welche Ernst Freiherr von Traun 1653 bei seiner Erhebung in den Reichsgrafenstand käuflich an sich gebracht hatte; dann Meißau, Brunsberg, Wolfpassing. ferner Petronell, welches sie von der Familie Unverzagt angekauft, und Pockfluß an der [25] Donau, beide Güter nahe an der ungarischen Grenze. Die Grafschaft Traun war längere Zeit an die Grafen Tilly verpfändet, wurde aber von oben erwähntem Grafen Ernst [S. 19, Nr. 5] wieder eingelöst. Grafschaft und Stadt Abensberg verlor das Geschlecht der Traun im fünfzehnten Jahrhunderte, weil Graf Nicolaus, der letzte Sproß der Abensberg’schen Linie, in Zwietracht mit Herzog Christoph von Bayern lebte und dafür zuletzt, 1485 mit dem Leben büßen mußte, worauf diese Besitzungen an Herzog Christophs Bruder Albert theils durch Kauf, theils durch Gnade des Kaisers gelangten, da ja doch noch Agnaten von Traun vorhanden waren. In der Folge zwar wurde Abensberg den Traun von Bayern wieder zurückerstattet, aber bei der späteren Zusammenstellung Bayerns kam es wieder an dieses, indessen behielten die Grafen von Traun den Titel bei und schreiben sich noch gegenwärtig Grafen von Traun und Abensberg. Die heutige Vertheilung des Besitzes der österreichischen Grafen von Traun ist folgende: Die Speciallinie auf Petronell besitzt die Primogenitur-Fideicommißherrschaften Traun und Petronell in Oesterreich ob und unter der Enns und die Fideicommißherrschaft Bisamberg in Oesterreich unter der Enns; die zweite Speciallinie auf Meißau besitzt die Secundogenitur-Fideicommißherrschaften Groß-Schweinbarth, Pockfluß, Rappottenstein und Meißau, sowie die Allodialgüter Wolkensdorff und Pillichsdorf in Oesterreich unter der Enns.

Wappen. Ein der Länge nach getheiltes, rechts silbernes, links schwarzes Schild. Aus der Krone des offenen Helms erschwingt sich zur Rechten ein silberner, zur Linken ein schwarzer Flug, und die Helmdecken sind beiderseits schwarz mit Silber belegt. Hinter dem Schilde erscheinen zur Bezeichnung des obersten Erbland-Panier- und Fähndrichenamtes von Oesterreich ob und unter der Enns in schräger Richtung auswärts gelehnt zwei mit Fransen und Quasten reich verzierte zweispitze Fahnen. Die zur Rechten ist blau und roth geviert und im ersten und vierten Felde mit den alten österreichischen fünf goldenen Lerchen, im zweiten und dritten mit dem neueren österreichischen Querbalken bezeichnet. Die Fahne zur Linken ist gespalten und zeigt im vorderen rothen Grunde einen silbernen Adler, links im gleichen Felde zwei silberne Pfähle als das vereinte Wappen von Oesterreich ob der Enns.