Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Torkos, Ladislaus
Band: 46 (1882), ab Seite: 140. (Quelle)
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4. Joseph Torkos, gebürtig aus Raab in Ungarn, lebte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Ein Sohn des evangelischen Predigers A. C. Andreas Torkos [s. d. auf der ersten Spalte dieser Seite, Nr. 1], widmete er sich gleich diesem der geistlichen Laufbahn und wurde Prediger zuerst in Raab, dann zu Oedenburg. Daß er seines Vaters ungarische Uebersetzung des neuen Testamentes herausgegeben, haben wir schon erwähnt. Er war ein fleißiger culturhistorischer Forscher, und außer mehreren Gelegenheitsreden veröffentlichte er verschiedene andere Arbeiten im Raaber Kalender der Jahre 1740, 17453, 1747 und 1748, aber auch im Sonderdruck. Die Titel seiner Schriften sind: „Dissertatio politico-antiquaria de ferri candentis ordalio, sive de ritu controversias in judiciis publicis per ferrum candens decidendi aevo medio apud Hungaros sub variis Seren. Hung. Regibus usitato“ (s. l. et a., 8°., 33 S.); – „Observationes varium Hungariae statum concernentes“, im Raaber Kalender für 1740; – „Inauguratio augustae Mariae Theresiae solemnis“ (Raab 1744), als Bericht eines Augenzeugen der Feierlichkeit interessant; – „Sciagraphia historico-chronologica successionis et genealogiae Serem. Ducum et Regum Hungariae septem Tabulis comprehensa et succinctis dilucidationibus historicis explicata. Accedit status Militiae regularis regni Hungariae seu Legiones hungaricae cum suis Generalibus, Colonellis, Vice-Colonellis et supremis vigiliarum Praefectis“, 8°., 38 S., im Raaber Kalender für 1745 und auch besonders; – „Schediasma geographico-historicum Hungaros intra et imprimis extra Hungariam per universum, qua terra nostra patet, orbem habitabilem degentes octo segmentis succincte repraesentans“ (Jaurini 1747, 8°., 51 S.), eine für vergleichende Bevölkerungsstatistik und auch sonst culturgeschichtlich interessante Arbeit; als Anhang ist ein ungarischer Brief, den ein Samuel Turkoly aus Astrachan geschrieben, mit beigefügter lateinischer Uebersetzung beigegeben; – „Meletemata antiquarium philologico-historicum de veteri Monumento sepulcrali Romano Jaurinum inter et Comnaromium invento, in eoque Inscriptionibus et figuris obviis perenni item lucerna sepulcrali cadaveribus, cimeliisque variis repertis octo membris agens“ (8°., 39 S.), auch im Raaber Kalender für 1748; – „Die letzte Arbeit der Kinder Gottes im Reiche der Gnaden. bey Beerdigung Christoph von [141] Scheffer… 1748 gehaltene Leichenpredigt“ (Jenae, 4°.); – „Trauer-Cantata über Carls Erzherzog von Oesterreich Tod“ (Oedenburg 1761, 4°.). auf des Kaisers Joseph I. jüngeren im Alter von sechzehn Jahren verstorbenen Bruder; – „Thränen, Kuß und Salbe, d. i. ernstliche Aufforderung der Stadt Oedenburg zur wahren Busse vor Gott, bei Erinnerung eines in ihr verspürten schrecklichen Erdbebens 1763...“ (Regensburg 1764, 4°., 28 S.); – „Trauer-Cantata auf den Tod Isabella Erzherzogin und Gemalin Josephs“ (Oedenburg 1763. 4°.); – „Nachdem Franz der I. Röm.-Kayser und Mitregent in Ungarn im Jahre 1765 dies Zeitliche mit der Ewigkeit verwechselt hatte, wurde in einer bey volkreicher Versammlung der Gemeine A. C. in Oedenburg gehaltenen Trauerrede, desselben Wahlspruch betrachtet“ (Regensburg, Fol., 36 S.), des Kaisers Wahlspruch lautete: „Pro Deo et Imperio“; – „Trauer-Cantata auf den Tod Franz d. I. Kaysers“ (Oedenburg 1765, 4°.); – „Monumentum sepulchrale, quod honori et memoriae Viri de republica Semproniensi optime meríti etc. Joannis Conradi Wohlmuth... Civitatis Sempronii quondam consulis... consecravit moesta pietas“ (1756); – „Danck- und Denck-Altar Ihro Majestät M. Theresia als Allerhöchstdieselben d. 3. September 1773 mit Dero Gegenwart die Stadt Oedenburg begnadigten...“ (Oedenburg, Fol. 26 S.). Nach Einigen wäre Joseph Torkos auch der Verfasser der unten bei M. J. Torkos angeführten Schrift über den Ursprung des Bienenwachses. –