Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Tomic
Band: 46 (1882), ab Seite: 87. (Quelle)
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Es ist noch ein Claviercomponist F. Tomich erwähnenswerth, welcher, nach dem Druckorte seiner Werke urtheilen, wahrscheinlich in London, und zwar gegen das Ende des achtzehnten Jahrhunderts lebte, aber doch seinem Namen nach ein österreichischer Staatsangehöriger sein dürfte, was auch die Widmung eines seiner Werke an Jos. Haydn vermuthen läßt. Von seinen im Stich erschienenen Tonstücken sind bekannt: „III Sonat. for the Pfte. the I. with an accomp. for a Viol. oblig. the others without“, Op. 1 (London 1792); – „III Sonat. for the Pfte. with Viol. and Vclle.“, Op. 2 (ebd.); – „III Trio for the Pianof.“, Op. 3 (ebd. 1796); – „Ouverture for the Pianof.“ (London, bei Clementi); – „III Sonates pour le Clav. av. Viol. et Vclle.“, Op. 1 (Offenbach 1794). Dieses letztere, Haydn gewidmete Tonwerk, an welchem nach dem Ausdrucke einiger Kritiker die Widmung das Beste sein soll, hat eine kleine Geschichte, die uns denn doch an der Richtigkeit des Urtheils jener Kritiker zweifeln macht. Es wurde nämlich der Musikalienverleger Gombart zu Augsburg 1799 hintergangen, indem er gedachtes Werk im Manuscript für Haydn’s Arbeit kaufte und noch in demselben Jahre unter dessen Namen als Op. 94 stechen ließ, Er kam aber bald hinter seinen Irrthum und machte denselben öffentlich bekannt. Nun, wenn sich ein Verleger so täuschen läßt, daß er die Arbeit eines Dritten für eine Haydn’sche ansieht, dann muß dieselbe, wenn vielleicht nicht gerade ausgezeichnet, doch nicht eben ganz unbedeutend sein. Vergleiche übrigens die Biographie Flosculus Tomisch [S. 94 dieses Bandes].