BLKÖ:Tomaselli, die Familie

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 46 (1882), ab Seite: 72. (Quelle)
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Ueber die Familie Tomaselli. Der Tenorsänger Joseph Tomaselli hatte vier Söhne und zwei Töchter. Erstere sind: Franz [vergl. die besondere Lebensskizze S. 67], Ignaz [vergl. die besondere Lebensskizze S. 68, im Texte]; Karl[WS 1] (gest. Mitte der Siebenziger-Jahre), welcher durch viele Jahre Kaffeesieder in Salzburg war und, dessen Sohn[WS 2] noch heute auf dem Marktplatze daselbst das Kaffeehaus[WS 3] innehat, wo sich in der Regel alle Fremden, welche Salzburg besuchen, einzufinden pflegen; der vierte Sohn starb als Oberarzt der Barmherzigen Brüder in Wien. Von den zwei Töchtern verheiratete sich die ältere an einen Beamten; die jüngere Katharina,[WS 4] war die von ihrem Vater ausgebildete Opernsängerin in Brünn, und aus ihrer Verbindung mit dem Schauspieler Thiel, der in den Jahren 1836–1842 die Theaterdirection in Brünn führte, ging ein Mädchen, Josephine Tomaselli, hervor. Nach Lösung ihres Verhältnisses mit Thiel ehelichte Katharina den Schauspieler Gallmeyer. Als ihre Tochter Josephine später gleichfalls der Bühne sich zuwandte, nahm dieselbe den Namen ihres Stiefvaters als Theaternamen an, den sie nach ihrer Verheiratung mit einem Herrn Siegmann noch immer führt. Uebrigens ist Josephine Gallmeyer von ihrem [73] Manne wieder geschieden. Mit den Lorbeern, welche sie als in ihrer Art einige Localsängerin errungen, nicht zufrieden, ging sie in neuester Zeit unter die Schriftsteller und gab bei L. Rosner in Wien zwei Geschichten heraus, über welche die von Klič begründeten, jetzt von Berthold Spitzer redigirten „Humoristischen Blätter“ in Wien folgende Kritik bringen: „Es ist nicht einerlei. | Ob man’s ist, oder ob man’s treibt: | Ob man ein Blaustrumpf sei | Oder Strümpfe ins Blaue schreibt“. Der Vater der Gallmeyer, Theaterdirector Thiel, starb im Armenhause zu Brünn. Die Frau seines Sohnes, der 1874 als Theatermaler zu St. Pölten lebte, ist eine Schwester des Schriftstellers Friedrich Uhl.

Anmerkungen (Wikisource)