BLKÖ:Tirsch, Leopold
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 45 (1882), ab Seite: 178. (Quelle) | |||
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ich nicht zu sagen. – Ein J. V. [179] Tirsch gab die Schrift: „Das St. Wenzelsbad zu Tschochwitz im Saazer Kreise Böhmens. In topographischer, geognostischer, geschichtlicher und medicinischer Hinsicht beschrieben und mit Beobachtungen über dessen Heilkraft belegt“ (Prag 1830 [Kronberger und W.], gr. 8°.) heraus. – Ein Miroslav Tirsch (Tyrsch) wurde im Jahre 1873 von den Städten Tabor, Patzau, Kamenitz, Pilgram, Deutschbrod, Polna, Humpoletz und Przibislau in das Abgeordnetenhaus des österreichischen Reichsrathes gewählt, in welchem er zur Partei der Declaranten gehörte. Seine Wiederwahl fand nicht statt.
Tirsch, Leopold (Orientalist, geb. zu Neustadtl in Böhmen 11. Februar 1733, gest. zu Prag 30. November 1788). Nachdem er seine Studien auf der Prager Universität beendet hatte, trat er, 22 Jahre alt, in den Orden der Jesuiten ein, in welchem er der hebräischen Sprache, die er schon früher betrieben, auf das eifrigste oblag, und trug er dieselbe dann auch durch zwanzig Jahre an der genannten Hochschule vor. Schon im Jahre 1764 schied er aus dem Orden und wurde königlicher Revisor und Censor der hebräischen Bücher in Prag, in welcher Eigenschaft er, 55 Jahre alt, starb. In seinem Fache schriftstellerisch thätig, hat er Folgendes herausgegeben. „Dissertatio de characterum antiquorum apud Hebraeos ante Esdram usu“ (Pragae 1759), anläßlich seiner Erlangung der philosophischen Magisterwürde; – „Fundamenta linguae sacrae“ (ib. 1766, 8°.); – „Handlexikon der jüdisch-teutschen Sprache, in welchem alle, den Juden entweder eigene, oder aus dem Hebräischen oder Rabbinischen entlehnte Wörter mit ihrer wahren Bedeutung, ihren Redensarten u. s. w. enthalten sind“ (ebd. 1773, 8°.); – „Dissertatio de tabernaculorum feriis prout olim a Judaeis gestae sunt hodieque aguntur“ (ib. [s. a.], 4°.); – „Dissertatio an lingua hebraica omnium antiquissima primaque habenda et unde hoc nomen sortita sit.“ (ib. [s. a.], 4°.). – Von einem O. Tirsch ist auch eine „Grammatica hebraica Acced. Syllabus vocum irregul. S. S. ordine alphabetico“ (Prag 1784, 8°.) erschienen. Ob das O etwa ein Druckfehler ist, oder ob es zwei Hebräologen des Namens Tirsch gibt, weiß- Oesterreichische National-Encyklopädie von Gräffer und Czikann (Wien 1833, 8°.) Bd. V, S. 370. – Pelzel (Martin). Böhmische, mährische und schlesische Gelehrte u. s. w., S. 266.