BLKÖ:Thurn-Valsassina, Johann Jacob

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 45 (1882), ab Seite: 109. (Quelle)
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30. Johann Jacob, welcher im sechzehnten und in der ersten Hälfte des siebzehnten Jahrhunderts lebte, war ein Sohn Franz von Thurn’s aus dessen zweiter Ehe mit Barbara von Schlik. Er diente in Ungarn, wo er sich mit einer Tochter des Grafen Nicolaus Zriny vermälte. An der von seinem Bruder Heinrich Matthias angeregten und geschürten Rebellion nahm er thätigen Antheil, wurde aber begnadigt, und so blieb ihm sein Gut Groß-Niemtschitz. Dem Pardon nicht ganz trauend, begab er sich lieber nach Ungarn unter Bethlen Gábors Herrschaft, worauf Groß-Niemtschitz eingezogen und um den Preis von 9000 Reichsthalern veräußert wurde. Wie das „Theatrum. Europeum“ meldet, vertheidigte ein Johann Jacob Graf Thurn 1634 die Stadt Würzburg, die aber bereits Mitte October g. J. an die Kaiserlichen überging, wozu die Bürgerschaft ihr Bestes gethan, dagegen leistete Thurn auf der Marienburg, der nächst Würzburg links am Main gelegenen Veste, hartnäckigen Widerstand, ließ es jedoch, da die Belagerer von allen Seiten Zuzug erhielten, zu einem Accord kommen, der am 16. Jänner 1635 unterfertigt wurde. Die Uebergabe der Beste erfolgte an den Feldmarschall Höltz (?). Wir glauben nicht irre zu gehen, wenn wir in dem Vertheidiger Marienburgs obigen Johann Jacob Grafen Thurn erkennen. Aus seiner Ehe mit einer Tochter des Grafen Nicolaus Zriny stammt ein Sohn Franz Wilhelm, mit welchem dieser ungarische Zweig der Thurn erloschen zu sein scheint. –