BLKÖ:Thürheim, Luise Francisca Maria

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 44 (1882), ab Seite: 282. (Quelle)
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30. Luise Francisca Maria (geb. auf Schloß Orbeck bei Tirlemont im heutigen Königreich Belgien 14. März 1788, gest. zu Döbling bei Wien 22. Mai 1864), Tochter Joseph Wenzels Grafen Thürheim aus dessen Ehe mit Marie Luise Gräfin Berghe de Trips, war nichtresidirende Stiftsdame des freiweltlich adeligen Damenstiftes Maria Schul zu Brünn. Von ungewöhnlich hoher geistiger Bildung pflegte sie Kunst und Wissenschaft, zeichnete sich als Landschaftsmalerin aus und schrieb in ihren jüngeren Jahren zu Wohlthätigkeitszwecken mehrere kleine Romane und Broschüren in französischer Sprache, unter anderen „Le rocher“. Bis zu dem letzten Decennium ihres Lebens unternahm sie fast jährlich größere Reisen in die Schweiz und nach Italien, wo ihr Kunstsinn stets neue Nahrung fand. In den letzten Jahren ihres Lebens wohnte sie zu Schwertberg in Oberösterreich oder zu Döbling nächst Wien. Sie stiftete in ihrem Testamente mit einem Capitale von 8400 fl. eine Präbende im Brünner Damenstifte, mit dem ausdrücklichen Beding: daß ihre Nichte Therese Leopoldine Gräfin Thürheim, derzeit verehelichte Baron Schwiter, im lebenslänglichen Genusse derselben bleibe; nach ihr aber ein Fräulein Thürheim im Genusse folge, und wenn ein solches nicht am Leben sei, ein Fräulein des vormaligen österreichisch-böhmischen oder mährischen Herrenstandes jener Präbende theilhaftig werde. –