BLKÖ:Thürheim, Franz Philipp Gottlieb

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 44 (1882), ab Seite: 278. (Quelle)
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15. Franz Philipp Gottlieb (geb. nach dem Tode seines Vaters am 21. April 1673, gest. zu Linz 1748), ein Sohn Philipp Jacobs Grafen von Thürheim aus dessen Ehe mit Maria Magdalena Martha Gräfin von Salburg, erbte von seinem Vater die Herrschaften St. Pantaleon und Steinbach, die er später verkaufte, wogegen er 1717 das Schloß Lerchenthal bei Enns und 1719 den in nächster Nähe gelegenen Freisitz Forstberg durch Kauf an sich brachte. Er erhielt die k. k. Kämmererwürde, fungirte anfangs als ständischer Ausschuß, später als Raitrath und 1722 als Verordneter [279] des oberösterreichischen Herrenstandes, in letzterer Eigenschaft mit besonderem Eifer wirkend. Bei der bevorstehenden Erbhuldigung Kaiser Karls VI. zu Linz am 10. September 1732 wurde er am 21. August mit zwölf anderen Gliedern des Herren- und Ritterstandes dem Monarchen zu dessen Empfange nach Freistadt entgegengesandt. In den letzten Jahren seines Lebens Witwer, zog er sich in das Kloster der Minoriten zu Linz zurück; in die Kutte dieses Ordens gekleidet, machte er, ohne in denselben zu treten, freiwillig die Andachtsübungen und geistlichen Exercitien mit. Er starb im hohen Alter von 75 Jahren. Franz Philipp Gottlieb hatte sich am 4. Februar 1699 mit Maria Antonia Margaretha Gräfin Starhemberg vermält, die am 7. April 1720 das Zeitliche segnete. Von dreizehn Kindern dieser Ehe starben zehn in frühester Kindheit; die Uebrigen waren: Maria Anna Josepha (geb. 1704, gest. 1769), welche sich mit Hans Joseph Ferdinand Joachim Freiherrn von Clam 1728 vermälte und die Ururgroßmutter der jetzigen Grafen Clam-Martinitz ist; Marie Guidobaldine (geb. 1708, gest. 1766), Gattin des Grafen Franz Joseph Ernst Sprinzenstein, und Ferdinand Gundakar, der einzig seinen Vater überlebende Sohn (geb. 1709, gest. 1770), welcher als Fähnrich im Wenzel Wallis’schen Infanterie-Regimente, jetzt Nr. 59, den Türkenkrieg 1738/39 mitmachte und später kurbayrischer Kammerherr wurde. –