BLKÖ:Telegd, Csanád von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Telegdi, Georg
Band: 43 (1881), ab Seite: 225. (Quelle)
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Denkwürdige Sprossen der Familie Telegdi.

1. Csanád von Telegd. Ein Enkel Pongrácz’, des Ahnherrn der Familie Telegdi. Die Zeit seiner Geburt läßt sich nicht genau bestimmen, sie fällt aber sicher in die zweite Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts, da er bereits im Juni 1330 Erzbischof von Gran war und als solcher nahezu zwei Decennien wirkte. Im Jahre 1336 stiftete er die Collegiatkirche des h. Georg des Märtyrers in Gran und dotirte sie in reichem Maße. Er krönte den großen König Ludwig und stand dem jungen Nachfolger desselben stets rathend zur Seite. Während des Zuges seines Königs nach Neapel führte er durch zwei Jahre die Zügel der Regierung. Auch berief er den Orden des h. Paulus des Eremiten nach Erlau. Bevor er von Papst Johann XXII. zum Erzbischof von Gran ernannt wurde, war er Bischof von Erlau, berühmt als Rechtsgelehrter. Die damals ganz zerstörte Kirche des h. Adalbert, die Kathedrale seiner Diöcese, ließ er vom Grund aus gehauenen Steinen aufbauen, mit kunstreich gearbeiteten Säulen im Innern schmücken, mit Glasfenstern versehen, kurz einen stattlichen und kostbaren Kirchenbau herstellen. Ebenso spendete er reiches werthvolles Kirchengeräth und herrliche Kirchengewänder. Die von seinen Vorgängern völlig vernachlässigten in Ruinen liegenden Mauern und Thürme stellte er ganz neu und in solcher Stärke her, daß sie für den Feind unbezwingbar waren. Dann erbaute er vom Grund aus einen neuen erzbischöflichen Palast, ließ die an die vertheidigungsmäßig aufgeführte Burg angrenzende Stadt mit festen Mauern und Thürmen umgeben, in der Stadt selbst aber mehrere Kirchen erbauen, welche er dann reich dotirte. Auf seinem Grund und Boden ließ er noch den Minoriten ein Kloster errichten, welches er gleichfalls mit kostbaren Kirchengeräthen, Gewändern und Büchern reich beschenkte. Telegdi zählt zu den ruhmvollsten Kirchenfürsten Ungarns, der alles, was er besaß, zur Ehre und zum Ruhme der Kirche, der er diente, verwendete. [Memoria Basilicae Strigoniensis anno 1856 die 31. Augusti consecratae (Pestini 1856, J. Beimel et Basil Kozma, schm. 4°.) p. 69. – Schmitth (Nicolaus), Archi-Episcopi Strigonienses Compendio dati (Tyrnaviae 1758, typ. acad. Soc. Jes., kl. 8°.) Pars I, p. 180–190.] –