BLKÖ:Tarnóczy, Martin
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 43 (1881), ab Seite: 82. (Quelle) | |||
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Kasimir und Gustav Tarnóczy [S. 81, Nr. 2 und 4] angehören, gar nicht verwandt ist. Er studirte in Wittenberg, wo auch seine beiden Dissertationen: „De pseudosophia cacodoxorum et sobria philosophia orthodoxorum“ (1646) und „De theologia heterodoxa et orthodoxa“ (1648) im Druck erschienen sind. 1649 wurde er als Rector nach Senitz in der Neutraer Gespanschaft berufen, im nächsten Jahre als solcher nach Trencsin, wo er nachstehende von seinen Schülern vertheidigte, aber von ihm verfaßte Dissertationen: „Speculum orthodoxiae lutheranae“ (1649); – „Statera theologica adversus Coturium“ (1650); – und „Spicilegium biblicum in stipula praedestinationis“ (1651) veröffentlichte. Nun kam er als Prediger nach Priwitza, und erfolgte daselbst in kurzer Zeit (1656) seine Wahl zum Superintendenten. Im Jahre 1660 von der Gemalin des Palatins Paul Pálffy, einer geborenen Khuen von Belasy [Bd. XXI, S. 216, Nr. 34], einer eifrigen Katholikin, aus Priwitza vertrieben, fand er Schutz und Unterkunft bei der Gemeinde Divek-Ujfalu. Nach dreizehnjähriger Thätigkeit daselbst wurde er 1673 nach Preßburg vorgefordert, wo er gleich vielen Anderen die reversales pro migrantibus unterschrieb und nach Deutschland ins Exil wanderte, aus welchem er erst 1681 nach dem zu Oedenburg gehaltenen Landtage zurückberufen und seiner Gemeinde in Divek wiedergegeben wurde. Außer einigen Gelegenheits- und Leichenreden erschienen von ihm noch folgende Schriften: „Halcyoria Suevico-Danico-Germanica“ (Zittaviae 1682, 4°.), und „Misnia celebris“ (ib. 1683, 4°.). Tarnóczy war der letzte Superintendent der Preßburger, Neutraer und Barser Gespanschaft. Geradezu widersinnig ist, was man ihm und seinen 32 Collegen, als sie am 25. September 1673 vor das Preßburger Tribunal geladen wurden, vorhielt. Und als man ihm die Wahl ließ zwischen Rückkehr zur katholischen Kirche und Exil, wählte er gleich 31 anderen das letztere. [Klein (Joh. Samuel), Nachrichten von den Lebensumständen und Schriften evangelischer Prediger in allen Gemeinden des Königreichs Ungarn (Leipzig und Ofen 1789, Diepold und Lindauer, 8°.) Bd. II, S. 495–502. – Borbis (Johannes), Die evangelisch-lutherische Kirche Ungarns in ihrer geschichtlichen Entwicklung nebst einem Anhange über die Geschichte der protestantischen Kirchen in den deutsch-slavischen Ländern und in Siebenbürgen (Nördlingen 1861, C. H. Beck, gr. 8°.) S. 69 und 81. – Historia ecclesiae evangelicae Augustanae confessioni addictorum in Hungaria universe; praecipue vero in tredecim oppidis Scepusii (Halberstadii 1830, Car. Brüggemann, 8°.) p. 110, [83] Nr. 7.] –
5. Martin (gest. auf dem Schlosse Blatnicza in der Turóczer Gespanschaft Ungarns im Jahre 1685). Der Sproß einer im Trencsiner Comitate ansässigen Adelsfamilie, die mit jener, welcher