BLKÖ:Szymonowicz, Johann Jacob

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Szylarski, Valentin
Band: 42 (1880), ab Seite: 290. (Quelle)
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Szymonowicz, Johann Jacob (armenischer Erzbischof in Lemberg, geb. zu Kamieniec-Podolski am 29. December 1740, gest. zu Lemberg 3. October 1816). Von armenischen Eltern. Im Alter von 18 Jahren trat er in das sogenannte päpstliche Collegium in Lemberg, wo er nach sechsjährigem Studium der Theologie 1764 zum Caplan titulo missionis geweiht wurde. Durch sechzehn Jahre versah er das Predigtamt an der Lemberger Kathedrale und zugleich die Stelle eines Consistorialkanzlers. 1785 erfolgte seine Ernennung zum General-Vicar, 1787 zum Vorsteher des Armeninstitutes in Lemberg. In allen diesen Eigenschaften that er sich durch seine Dienstleistung so hervor, daß ihn Kaiser Franz II. am 7. Jänner 1799 zum Erzbischof von Lemberg armenischen Ritus ernannte. Der Gang der politischen Ereignisse – fürs Erste wurde Papst Pius VI. von Napoleon I. gefangen gehalten, und dann nach Pius’ Tode im April 1799 mußte die Wahl des neuen Oberhauptes der Kirche abgewartet werden – verzögerte die Consecration des Erzbischofs Szymonowicz bis zum 1. März 1801. Im Jahre 1802 ernannte ihn Kaiser Franz zum Director des theologischen Studiums an der Lemberger Hochschule, 1810 zum wirklichen geheimen Rathe, und die Lemberger Commune erwählte ihn 1811 zum Präses der Armencommission. Die Herstellung entsprechender Räumlichkeiten im erzbischöflichen Palais, wie dessen äußere Ausschmückung waren sein Werk. Im Jahre 1806 ordnete er die Gehaltsverhältnisse für den jeweiligen armenischen Erzbischof; dagegen blieben seine Bemühungen, einen philosophischen Studiencurs in Stanisławow zu erwirken, bei den damaligen politischen Zuständen erfolglos. Die sechzehn Jahre seiner erzbischöflichen Wirksamkeit zählen zu den gedeihlichsten, denn er war ebenso ein Vater der Armen, wie ein auf das Wohl seiner Kirche sorgsam bedachter Oberhirt. Der nachmalige Administrator des Erzbisthums Samuel Stefanowicz feierte in der Leichenrede auf den Verewigten die Verdienste desselben um Kirche und Gemeinde.

Barącz (Sadok), Żywoty Sławnych Ormian [291] w Polsce, d. i. Biographien denkwürdiger Armenier in Polen (Lemberg 1856, 8°.) S. 293 u. f. – Encyklopedija powszechna, d. i. Polnisches Conversations-Lexikon (Warschau 1865, Orgelbrand, gr. 8°.) Bd. XXIV, S. 463.