Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 42 (1880), ab Seite: 201. (Quelle)
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11. Johann. Hinsichtlich des in Rede Stehenden widersprechen sich die Angaben der Genealogen. Nach Zedler’s Universal-Lexikon Bd. XLI, Sp. 1244, ist er ein Sohn Pauls, der dem ungarischen Könige Ludwig I. in Apulien Kriegsdienste’ leistete, und ein Bruder Peters, welcher den geistlichen Stand erwählte und unter Kaiser Sigmund als custos capellae fungirte. Sein dritter Bruder war Georg, dessen bereits unter Nr. 7 Erwähnung geschah. Völlig abweichend von vorstehenden Angaben sind jene in Iván Nagy’s ungarischem Adelswerke: Magyarorszák csaladai“ [Bd. X, S. 740], welchem zufolge Johann nicht ein Sohn des vorgenannten Paul, sondern ein Neffe desselben und ein Sohn Simons, des Schatzmeisters des unglücklichen Königs Andreas von Neapel ist. Ebenso ist nach Nagy auch Peter, der custos capellae, kein Bruder Johanns, sondern nur dessen Vetter und ein Sohn des Borsoder Stuhlrichters, der gleich diesem mit Vornamen Peter heißt. Nach dem genannten Genealogen hatte ein Johann Szirmay, der um 1350 lebte, drei Söhne: Paul, Peter und Simon. Paul stand in König Ludwigs Diensten und besaß einen Sohn Georg (1417), dessen Söhne Stephan, Johann, Ladislaus und Emerich keine Nachkommenschaft aufzuweisen haben. Pauls Bruder Peter, Borsoder Stuhlrichter (nach der Stammtafel im Jahre 1464, nach dem Texte 1364, Letzteres ist das Richtige), hatte den schon erwähnten custos capellae zum Sohne, und Paul’s zweiter Bruder Simon, Schatzmeister des neapolitanischen Königs Andreas, ist der Vater des in Rede stehenden Johann. Ob diese Angaben Nagy’s oder jene der deutschen Quellen die richtigen sind, nach welchen obiger Paul drei Söhne Johann, Peter und Georg haben soll, müssen wir dahingestellt sein lassen. Kehren wir zu unserem Johann, sei er nun Pauls Sohn oder Neffe, zurück. Er ist es, welcher der Prinzessin Hedwig, als sie 1385 von ihrer Mutter Elisabeth schied, um von dem polnischen Königsthron Besitz zu ergreifen, zugleich mit dem greisen Erzbischof von Krakau das Geleite gab und auch nach ihrer Vermälung mit dem Lithauer Fürsten Jagiello in Polen blieb, wo er im Palatinate Sieradz große Güter erhielt. In der Angabe, daß er einen Sohn Namens Nicolaus hatte, welcher den geistlichen Stand wählte, Domherr von Erlau, dann Erzdechant von Partha, ferner Propst und endlich 1332 Bischof von Erlau wurde, stimmen ungarische und deutsche Quellen überein. Dieser Johann wäre sonach Stammvater der in Polen vorkommenden Szirmay, welche sich dort Szirma schreiben und zu denen der Folgende gehört. –