Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Szénfy, Gustav
Band: 42 (1880), ab Seite: 77. (Quelle)
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Szendrey, Julia (ungarische Dichterin, Petöfi’s Gattin, geb. in Ungarn, Geburtsjahr unbekannt, gest. im Spätsommer 1868). Julie ist die Tochter eines ungarischen Herrschaftsbeamten in Szathmár Namens Szendrey. Als Petöfi sie kennen lernte, war sein Dichterruhm im fortwährenden Steigen begriffen. Bald hatte er für das ebenso gebildete als von dem Ruhme des Poeten begeisterte Mädchen eine so tiefe Neigung gefaßt, daß er um ihre Hand anhielt. Der Vater Juliens wollte von einer Verbindung lange nichts wissen und gab erst nach vielen Kämpfen im September 1847 seine Einwilligung. Mit seiner jungen Frau unternahm nun Petöfi eine kleine Reise im Lande, auf welcher er seinen Nebenbuhler in der Dichtung, den eben erst aufgetauchten epischen Dichter Johann Arany, in Szalonta besuchte und bei ihm gastliche Aufnahme fand, in Eperies mit Tompa zusammentraf und mit seinem Jugendfreunde Friedrich Kerényi, [78] der unter dem Namen Emil Vidor als Dichter aufgetreten und im Jahre 1852 im Wahnsinn gestorben, einige glückliche Tage verlebte. Wie auch Petöfi von der allgemeinen Erhebung des Jahres 1848 mit fortgerissen wurde, ist bekannt. Seine Gattin war für ihn damals sehr besorgt. Im October 1848 trat er in die Reihen der Kämpfer. Im Frühling 1849 pflegte ihn seine Gattin in einer mehrwöchentlichen Krankheit, von welcher genesen, er im April 1849 in die Reihen der Honvéd s zurückkehrte. In der Schlacht bei Schäßburg am 31. Juli 1849 fand er seinen Tod, sein Leichnam blieb spurlos verschwunden. In der Folge heiratete Julie den Universitätsprofessor Horváth, starb aber schon nach einigen Jahren. Sie hat sich auch als Dichterin bekannt gemacht, und Adolph Dux widmet ihr und einer zweiten Dichterin Therese Ferenczy, in dem in den Quellen benannten Werke einen besonderen Essay.

Die Dioskuren. Literarisches Jahrbuch des ersten allgemeinen Beamten-Vereines der österreichisch-ungarischen Monarchie (Wien, gr. 8°.) III. Jahrg. (1874) S. 403–408 im Essay von Adolph Dux: „Zwei magyarische Dichterinen“.