Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 42 (1880), ab Seite: 7. (Quelle)
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Szeitz, Leo (gelehrter Serviten-Mönch, geb. zu Kis-Márton im [8] Oedenburger Comitate, Geburtsjahr unbekannt, gest. zu Erlau im Jahre 1792). Nach Beendigung der unteren Schulen trat Szeitz in den Servitenorden, in welchem er später als Kanzelredner zu großem Rufe gelangte. Da er gegen die Evangelischen in Wort und Schrift eiferte, fehlte es nicht an Gegenangriffen. Unter diesen sind vor allen hervorzuheben jene eines Journalisten Namens Szacsvai, allem Anscheine nach der Familie des Biharer Abgeordneten Emerich Szacsvai [Bd. XLI, S. 125] angehörig, welcher im October 1849 hingerichtet wurde. Die Schriften, welche Szeitz anfangs unter dem Pseudonym Mariafi erscheinen ließ, erregten großes Aufsehen; als aber seine Pseudonymität kein Geheimniß mehr blieb, gab er die folgenden unter seinem Namen heraus. Die Titel seiner Werke sind: „Igaz Magyar“, d. i. Der wahrhaftige Ungar, vier Bände (mit fingirtem Druckort Paris und Berlin 1785–1790, 8°.), dem vierten Bande ist ein Anhang beigegeben; diese vier Bände enthalten unter anderen folgende den Charakter dieses Werkes kennzeichnende Abhandlungen: „Dialoge in quo duo Patriae amantes Germani inter se acerbe quaeruntur de contemptu nationis suae“, – „Retractatio S. Augustini circa Tolerantiam“, – „Urtheil einiger Katholiken über Schlözer und andere dergleichen protestantische Schriftsteller“, – „S. Stephani Monita ad filium suum S. Emericum ducem“, – „Intimatum Consilii Locumt. Reg. contra libertinismum et indifferentismum“, – „Professio fidei Catholicae secundum Bullam Pii VI. et dispositionem Concilii Tridentini“, – „Sylvestri II. Papae ad S. Stephanum aliorumque Pontificum ad diversos Reges Hung. et horum vicissim ad illos literae“; – „Más is igaz Magyar“ (Mosila 1789, 8°.); enthält unter Anderem die Apologien der Jesuiten, des Papstes Clemens XIII.[WS 1], des Kaisers Leopold I., des Primas und Erzbischofs Georg Széchényi, des polnischen Königs Stephan Bathóry und des akatholischen Siebenbürger Fürsten Sigmund Bathóry; – „A boldogságos szűz Mária főbb ünnepeinek szenteléséről“, d. i. Ueber die Weihe des Festes der h. Jungfrau Maria (Buda 1784); – „Kis magyar frazeológia“, d. i. Kleine ungarische Phraseologie (Preßburg 1788); – „Mitsoda Vallású vólt Sz. István Király?“, d. i. Welche Religion hatte König Stephan? (s. l. 1790, 8°.); – „Kurze unpartheysche Vertheitigung der edlen Ungarn wider ihre Beneider und Verleumder“ (Pesth 1790, 8°.); – „Der entlarvte Trenk, vielleicht noch zu rechter Zeit. Für Ungarns Landesväter aus eines ungarischen Patrioten Feder und Herzen“ (Pesth 1790, 8°.), erschien anonym; – „Responsum latinum delarvantis Anti-Trenkii ad Responsum germanicum delarvati Trenkii“ (s. l. 1790, 8°.); – „Magyar és Erdély-Országnak rövid ismerete“, d. i. Kurze Darstellung Ungarns und Siebenbürgens (Pesth 1791, 8°.); – „Magyar és Erdélyi Országnak mind világi egyházi történetei etc.“, d. i. Weltliche und kirchliche Geschichte Ungarns und Siebenbürgens... (Pesth 1793, 8°.); – „Ad Scriptorem Ephemeridum Pestinensium“ (s. l. et a. 4°., Fol. 2). – Außerdem veröffentlichte et mehrere sogenannte „Positiones“; d. i. Dissertationsthesen, so „Positiones 101 de famoso Conventu gallicano“ (1789), – „Quinque articuli apologetici“ (1790), – „Vexatio dat intellectum Episcopis“ (1790) u. a. Szeitz [9] war eines der eifrigsten Mitglieder der streitenden Kirche, und einzelne seiner Schriften sind noch heute von culturgeschichtlichem Interesse.

Catalogus Bibliothecae Hungaricae Francisci com. Szechényi. Tomus I. Scriptores hungaros et rerum hungaricarum typis editos complectens (Sopronii 1799, Typ. Siessionis, kl. 8°.) Pars II, p. 404–406.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Clemens III.