Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 41 (1880), ab Seite: 105. (Quelle)
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Szabó, Alois (Thierarzt und Fachschriftsteller, geb. zu Negyed am 14. October 1818). Er entstammt einer ungarischen Adelsfamilie, aus welcher Andreas Szabó (gest. 1637), „armalium impetrator, in militia conductitia, serias in turma custod. coronae“, wie es in einer Urkunde heißt, mit Diplom vom 25. September 1628 von König Ferdinand geadelt wurde. Alois ist ein Sohn des Stephan Szabó und Theresens geborenen Röder. Von drei Brüdern der jüngste, besuchte er das Gymnasium in Tyrnau, die philosophischen Jahrgänge in Preßburg [106] und bezog 1836 die Universität Pesth, um Medicin zu studiren. Er erlangte nun die Grade eines Doctors der Medicin, der Chirurgie, der Augenheilkunde und eines Thierarztes. 1842 erhielt er das Privilegium einer Sodawasser-Fabrik, welche bis zum Jahre 1849 im Betriebe stand. 1846 wurde er Docent und Assistent an der Pesther Hochschule, 1849 provisorischer Professor der Thierheilkunde an derselben. 1851 zum ö. o. Professor dieses Gegenstandes an der Pesther Universität ernannt, wurde er 1853 stellvertretender Director des Pesther Thierarznei-Institutes. 1855 berief ihn die Regierung als Mitglied in den ständigen Ausschuß des Sanitätswesens der Ofener Statthalterei. In seinem Fache schriftstellerisch thätig, veröffentlichte er anläßlich seiner Doctor-Promotion die Dissertation „Rögtöni életveszélyek mentőszereiről“, d. i. Rettungsmittel bei plötzlichen Gefährdungen des Lebens; nun folgten die selbständigen Werke: „Hasznos házi állatok boncz- és élettana“, d. i. Anatomie und Physiologie der nützlichen Hausthiere (Pesth 185.); – „A veszettségről vagy ebdühről“, d. i. Von der Hundswuth (ebd. 185.), welche Schrift in die vier Landessprachen übersetzt und unentgeltlich unter das Volk vertheilt wurde; – „Életkorismetan“, d. i. Die Wissenschaftslehre von der Lebensdauer (ebd. 185.). Auch schrieb er für Fachblätter verschiedene nationalökonomische und thierärztliche Artikel. Im Jahre 1856 begründete er das Journal: „Magyar néplap“, d. i. Ungarisches Volksblatt, aus welchem später das Journal „Hirnök“, d. i. Der Bote, hervorging. Im Jahre 1849 wurde er Mitglied des ungarischen Vereines für Naturwissenschaften, 1856 des Pesth-Ofener Vereines der Aerzte. Als Lehrer genoß er die Liebe seiner zahlreichen Schüler, welche dieselbe dadurch bethätigten, daß sie zu wiederholten Malen sein Bildniß auf ihre Kosten anfertigen ließen. Das unten angeführte von A. Canzi im Jahre 1854 lithographirte Porträt wurde gleichfalls auf Veranstaltung seiner Schüler vollendet. Aus seiner Ehe mit Sarolta Sartóry stammen fünf Söhne und eine Tochter.

Nagy (Iván), Magyarország családai czimerekkel és nemzékrendi táblákkal, d. i. Die Familien Ungarns mit Wappen und Stammtafeln (Pesth 1860, Moriz Ráth, 8°.) Bd. X, S. 430, im Artikel: „Szabó család (Negyedi)“, d. i. Familie Szabó von Negyed.
Porträt. Unterschrift: „Facsimile des Namenszuges „Dr. Szabó Alajos“. Darunter „cs. kir. pesti állatgyógyintézet tanára ’s helyt igazgatója“. Canzi Akos (lith. 1854). J. Rauh’s lith. Kunstanstalt in Wien (Fol.).