BLKÖ:Swinburne, Eduard Freiherr

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 41 (1880), ab Seite: 53. (Quelle)
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Swinburne, Eduard Freiherr (k. k. Major a. D., geb. zu Mailand 1826, Zeltgenoß), ein Sohn des Maria Theresien-Ritters und Feldmarschall-Lieutenants Robert Freiherrn von Swinburne aus dessen Ehe mit der 1864 verstorbenen Francisca Freiin von Malowez, trat am 1. Juni 1843 als Lieutenant in das k. k. 18. Infanterie-Regiment (damals Baron Reisinger), rückte im Jahre 1848 zum Oberlieutenant auf und wurde nach Verlust eines im Kampfe schwer verwundeten Beines am 31. Juli 1849 als Hauptmann in den Ruhestand übersetzt; später erhielt er den Major-Charakter und bekleidet seit 1850 die Kämmererwürde. Zur Zeit des Ausbruches der März-Revolution mit seinem Regimente in der Mailänder Garnison, fand er als Bataillonsadjutant wiederholt Gelegenheit, sich durch Eifer, Thätigkeit, Umsicht und Entschlossenheit auszuzeichnen. Besonders geschah dies am 19. März 1848. Wir lassen die hierauf bezügliche Stelle aus den „Erinnerungen eines österreichischen Veteranen“ (Feldzeugmeisters Schönhals) I. Theil, Seite 112 und 113 dem Wortlaute nach folgen: „Ein junger Officier des Regiments Reisinger, fast noch im Knabenalter, der Sohn eines tapfern Generals, Baron Swinburne , meldete dem Generaladjutanten, daß eine Anzahl Soldaten und Officiersdiener [54] sich in einem Hause bei Custozza vertheidigten, aber beinahe ihre Munition verfeuert hätten, daß das Haus dergestalt von Barricaden umgeben sei, daß ohne Kanonen ihre Rettung unmöglich wäre, und bat um eine Kanone. Mit Bewilligung des Feldmarschalls gab der Generaladjutant ihm einen Zwölfpfünder, indem er ihn für die Erhaltung des Geschützes verantwortlich machte. Der Jüngling hielt Wort, man befreite die eingeschlossenen Gefährten, die fast dem Hunger und den Beschwerden unterlagen, und Swinburne brachte die Kanone wieder zurück“. Der brave Officier erhielt für diese That den Orden der eisernen Krone dritter Classe mit Kriegsdecoration. Nachdem er den Rückzug der Armee an die Etsch mitgemacht hatte, kam er auf mehrere Wochen zur Besatzung von Verona. Am 10. Juni als Bataillons-Adjutant in der Schlacht bei Vicenza, befand er sich freiwillig eben bei den Plänklern, diese durch Wort und That zum Kampfe anfeuernd, als ein Schuß ins rechte Bein ihn zu Boden streckte. Hiermit fand die kriegerische Laufbahn des jungen Officiers ihr Ende. Im Militärspitale zu Vicenza verschlimmerte seine Wunde sich derart, daß er sich am 16. Juli der Amputation des Fußes unterziehen mußte, an dessen Stumpf er zeitweise noch jetzt heftigen Schmerz leidet. Um sich zu zerstreuen, schrieb er seine damaligen Erlebnisse nieder. Die von ihm verfaßte Schrift betitelt sich: „Sieben Monate aus meinem Leben. Episoden aus dem italienischen Revolutions-Kriege des Jahres 1848. Von einem k. k. Officier“ (Wien 1861, in Commission bei Ferdinand Klemm). Der Reinertrag ist seinen Leidensgefährten, den verwundeten Kriegern jenes Jahres, dem Radetzky-Invalidenfond bestimmt. S. schildert in diesem Werk aus eigener Anschauung die fünf Kampfestage zu Mailand, den Rückzug der Armee an die Etsch, einen acht Wochen langen Aufenthalt in Verona, den Zug nach Vicenza und dessen Einnahme, worauf seine am 10. Juni erfolgte Verwundung seinen Schilderungen einen wesentlich veränderten Charakter verleiht. Wir erfahren aus dem Büchlein viele interessante Einzelnheiten über Personen und Ereignisse.

Freiherrenstands-Diplom ddo. 27. Mar 1863. – Oesterreichischer Soldatenfreund (Wien, 4°.) 1849, S. 82. – Thürheim Andreas Graf), Gedenkblätter aus der Kriegs-Geschichte der k. k. österreichischen Armee (Teschen 1879 u. f., Prochaska, Lex.-8°.) S. 116 und 117.