Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Supan, Joseph
Band: 40 (1880), ab Seite: 329. (Quelle)
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Supan, V. C. (Landtags-Abgeordneter, geb. in Krain, Geburtsjahr unbekannt, gest. in Laibach am 24. December 1877). Als Kaufmann in Laibach erwarb er sich durch sein reelles Gebaren das Vertrauen der Bevölkerung. Die Kaufmannschaft daselbst bewahrt ihm insbesondere als vieljährigem Obmanne des Handlungskranken- und des Pensionsvereins, dem er durch seine rastlose Thätigkeit und umsichtige Leitung ein nicht unbeträchtliches Vermögen schuf, ein dankbares Andenken. Um die Stadt machte er sich als Gemeinderath verdient. Im krainischen Landtag zeichnete er sich, obwohl zur nationalen Partei gehörig, insbesondere durch sein gemäßigtes Verhalten aus, dem jede Gegnerschaft der Deutschen und ihrer Sprache, welcher allein ja doch die Slovenen das Alpha und Omega ihres heutigen Culturzustandes verdanken, fremd blieb. 1866 fiel die Wahl eines Präsidenten der Laibacher Handelskammer auf den allgemein geachteten und in Handelssachen als Autorität geltenden Supan, welcher diesen Ehrenposten auch annahm und viele Jahre hindurch bekleidete. Als entschiedener Schutzzöllner trat er mit voller Ueberzeugung für den Schutz der heimischen Arbeit ein und vertheidigte dieses Princip mit allen Mitteln seiner Stellung als Kaufmann, Gemeinderath, Landtagsabgeordneter und Handelskammer-Präsident in Wort und Schrift. Nach dieser Richtung hin veröffentlichte er auch die Broschüre: „Schutz der heimischen Arbeit“ (Laibach 1869, Lercher, gr. 8°.). In den ihm gewidmeten Nachrufen heißt es, daß er „viele Broschüren herausgegeben“, ich konnte außer der genannten weiter keine seiner Schriften auffinden. Die Anregung zum Baue der Oberkrainer Bahn Laibach-Tarvis kam von Supan, der denn auch im Lande nicht mit Unrecht für den Schöpfer derselben gehalten wird. Dagegen galt er als ein Gegner der Predilbahn, welcher er in der That auch war, und wirkte besonders in den letzteren Jahren für die Unterkrainer Bahn Laibach-Karlstadt. Bei seiner entschieden gemäßigten Haltung, welche sich jeder nationalen Selbstüberschätzung und Gegnerschaft gegen die deutsche Partei grundsätzlich enthielt, legte er im Jahre 1872, als der vormals deutsch gesinnte Ueberläufer ins nationale Lager, Dr. Ethbin Costa, die bekannte Zustimmungsadresse zu den böhmischen Fundamentalartikeln im Krainer Landtage einbrachte, in einer motivirten Erklärung an denselben sein Mandat nieder, wodurch er auf einfachste Weise des Verdrusses enthoben wurde, für die Adresse zu stimmen. Nach längerem Leiden starb er, von Allen im Lande, welche ihn kannten und achten gelernt hatten, tief betrauert.