BLKÖ:Studzińški, Vincenz
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Studzińški, die Künstlerfamilie | ||
Band: 40 (1880), ab Seite: 158. (Quelle) | |||
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Vincenz Pol, Edmund Wasilewski, Bogdan Zaleski in Musik zu setzen. Mehreres von seinen Tondichtungen ist im Stiche erschienen, aber der ungleich größere und bedeutendere Theil derselben hat sich ungedruckt in seinem Nachlasse vorgefunden. Seine gedruckten Opera sind: „Variations pour [159] violon principal avec accompagnement de quatuor“. Op. 1; – „Trois fantaisies pour violon sur Krakowiaks et Mazureks avec accompagnement de piano“. Op. 2; – „Caprice pour violon, sur une Krakowiak avec accomp. de piano“. Op. 3; – „Le Marinier, Ballade pour violon morceau caractéristique av. accomp. de piano“. Op. 4; – „Elégie pour violon av. acc. de piano“. Op. 5; – „Trois nocturnes pour violon av. acc. de piano“. Op. 6; – „Grandes variations pour violon sur les thèmes de Bianca et Fernando de Bellini, av. acc. de piano“. Op. 7; – „Mes rêveries, six fantaisies pour violon avec piano“. Op. 8, eines seiner gelungensten Werke, in welchem Originalmelodien mit Volksliedern auf das sinnigste verwebt sind; – „Le Rêve pour violon av. acc. de piano“. Op. 9; – „Moment de gaieté, rondeau pour violon avec piano“. Op. 10; – „Mazoures de concert pour violon suivie d’une Krakowiak“. Op. 11; – „Quatre Quatuors pour deux violons, alto et violoncelle“. Op. 12. Außer diesen numerirten Werken erschienen von ihm noch viele Polonaisen, Mazurs und Krakowiaken für Violine und Fortepiano, welch’ letzteres Instrument er auch sehr gut spielte, und für großes Orchester in den Jahren 1853–1854 im Drucke. Durch seinen Vortrag wurden mehrere seiner Werke bekannt, welche noch ungedruckt geblieben sind, so z. B. Variationen über Motive aus Bellini’s „Puritanern“, ein Potpourri aus dem „Postillon von Lonjumeau“ für ganzes Orchester, La Danse de Fantômes (Taniec szkelietów) auf vier Stimmen, in Warschau mit großem Erfolge aufgeführt; – Souvenir de Cracovie; – Une nuit de tempête, eine dramatische Phantasie nach Motiven aus „Romeo und Julie“ von Bellini; – ein großes musikalisches Capriccio und viele Quartette für den Gesang meist zu Gedichten polnischer Poeten. Maximilian Grabowski, ein großer Musikfreund, geschickter Dilettant auf Violine und Piano und ein Schüler Studzińški’s besaß viele von dessen ungedruckten Quartetten und Liedercompositionen in Handschrift. Vielleicht von Grabowski oder doch auf seine Veranlassung wurden im Jahre 1868 bei Fridlein in Krakau herausgegeben: „V. Studzińški’s: Pieśni z towarzyszeniem fortepianu. Serya I. Krakowiaki, d. i. Lieder mit Begleitung des Fortepiano. I. Serie. Krakowiaken. Zehn Nummern und Deux Mazourkas; – Quatre Mazoures (Krakau 1869, Wildt). St. hat als Lehrer sehr verdienstlich gewirkt und zahlreiche gute Schüler gebildet. Eine ausführlichere Biographie Studzińški’s soll Jos. Radwańški geschrieben haben. Ob sie aber und wo sie gedruckt worden, ist dem Herausgeber dieses Lexikons nicht bekannt. Die vorhandenen Nachrichten über Studzińški verdanken wir dem bekannten Krakauer Archäologen Ambros Grabowski, dem Vater des oben genannten Maximilian.
Studzińški, Vincenz (Violin-Virtuos und Componist, geb. zu Krakau im Jahre 1815, gest. ebenda 1854). Er gehört einer Krakauer Künstlerfamilie an, über deren Mitglieder in den Quellen Näheres berichtet wird. Unterricht und künstlerische Ausbildung erhielt er in seiner Vaterstadt, in welcher er bald als vortrefflicher Violinspieler und gewandter Componist bekannt wurde. In seinem Kunstfache mannigfach thätig, wirkte er mehrere Jahre als Orchester-Director des Theaters in Krakau und bekleidete daselbst zuletzt die Stelle eines Professors des Violinspiels am technischen Institute, in welcher Eigenschaft er, erst 39 Jahre alt, tief betrauert einem Brustleiden erlag. Als Componist war er ungemein fruchtbar, und insbesondere liebte er, die ins Volk gedrungenen Poesien der beliebtesten polnischen Dichter, so jene eines Anton Gorecky,- Encyklopedyja powszechna, d. i. Polnisches Conversations-Lexikon (Warschau, Orgelbrand, gr. 8°.), Band XXIV, S. 260.