Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 38 (1879), ab Seite: 247. (Quelle)
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2. Marcus Stern, aus Alt-Ofen, Neustift, hat sich als Kalligraph hervorgethan und im Jahre 1858 ein kalligraphisches Tableau vollendet, das in seiner höchst kunstvollen Anlage und Ausführung für eines der seltensten und vollendetsten Erzeugnisse dieses Faches bezeichnet wurde. Es stellte ein Architekturstück vor, einen Tempel mit Säulen u. s. w. ausgeschmückt mit Arabesken und Verzierungen verschiedenster Art. Wenn man aber die Architektonik genauer untersuchte, so waren es eigentlich keine dickeren und dünneren Zeichenlinien, sondern alle Züge, Striche, Linien und Verzierungen bestanden aus geschriebenen Versen, welche das fünfte Buch Moses enthielten, und die obere Spitze oder Krone des Ganzen enthielt die Sprüche Salomonis. Das alles war mit seltener Rundung und Vollendung ausgeführt, und erregte überall, wo es zur Ansicht ausgestellt war, gerechte Bewunderung. Ob er noch andere oder ähnliche kalligraphische Werke geliefert, wie denn überhaupt über seinen Lebensgang, ist nichts Näheres bekannt. [Humorist. Von M. G. Saphir, 1858, Nr. 20: „Ein kalligraphisches Kunstwerk“.] –