BLKÖ:Steinmetz, Johann und Ludwig

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Steinmayer, Philipp
Band: 38 (1879), ab Seite: 146. (Quelle)
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Steinmetz, Johann und Ludwig (Zeichner, welche zu Beginn der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Wien arbeiteten). Ueber die Lebensumstände beider Künstler, welche Brüder waren, ist nichts Näheres bekannt und über ihre Arbeiten auch nur eine kurze Nachricht vorhanden, welche Adam Bartsch in seinem „Catalogue raisonné des Dessins originaux des plus grands maîtres du Cabinet de feu le pr. Charles de Ligne (Wien 1794) mittheilt. Johann arbeitete um 1760 in Wien, und Ludwig ebendaselbst. Johann zeichnete Vögel und andere Thiere und in der Sammlung des Prinzen de Ligne befanden sich seine auf Pergament mit der Feder vortrefflich gezeichneten Abbildungen. Bartsch zeichnet im obbenannten „Catalogue“ (p. 181) folgende Blätter Johann’s auf: „Un terin“; – „Autre oiseau“, mit dem Namen auf der Zeichnung: „Gaulrion d’Espagne“; – „Une niesange“; – „Une grive“; – „Deux cignes“; – „Une perruche“. Dem Bruder Ludwig aber schreibt Bartsch treffliche Zeichnungen von Schlachtstücken zu, welche sich gleichfalls in der Sammlung des gedachten Prinzen befanden und die im „Catalogue“ in folgender Weise bezeichnet sind: „Une bataille“; – „Une ville en feu“; – „Un camp Turc surpris“; – „Un siége“; – „Autre siége“. All die genannten Arbeiten sind mit der Feder ausgeführt und die gezeichneten Vögel des Johann S. sind das Vollendetste, was in dieser Art geleistet werden kann. Die Bataillenstücke Ludwigs, fast alle in einer Größe, sind im Geschmacke von S. le Clerc ausgeführt. – Ein Conrad Steinmetz (geb. 1787, gest. zu Wien 18. Juli 1846) lebte als Graveur in Wien und muß eine nicht gewöhnliche Geschicklichkeit besessen haben, da ihn Patuzzi in der Namensliste jener rühmenswerthen Männer aufführt, welche sich außer in der Maler-, Bildhauer- und Kupferstecherkunst noch in anderen Kunstzweigen so hervorgethan haben, daß wir an deren Leistungen uns heute noch erfreuen.

Nagler (G. K.Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XVII, S. 304. – Patuzzi (Alexander), Geschichte Oesterreichs (Wien, Wenedikt, schm. 4°.) Bd. II. S. 346.