Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Steger, Franz
Nächster>>>
Steger, Friedrich
Band: 37 (1878), ab Seite: 318. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Anton Steger in Wikidata
GND-Eintrag: 1035826089, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Steger, Anton|37|318|}}

Noch sind folgende Personen des Namens Steger denkwürdig:

1. Anton Steger, der im denkwürdigen Jahre 1809 von Andreas Hofer zum Commandanten für das Pusterthal ernannt worden war und mit großer Umsicht im August g. J. die Angriffe und Vertheidigung bei der Lienzer Klause, im Thale Ampezzo und am Kreuzberge leitete. Dort hatte im Anbeginne ein Herr von Luxheim, der nach der Unterwerfung Vorarlbergs [319] den Oesterreichern ins Pusterthal gefolgt war, das Commando geführt. Als dann in der Nacht vom 7. zum 8. August die Franzosen vordrangen, das Dorf Leisach stürmten und in Brand steckten, ergriff Luxheim das Fersengeld und nur der Freiburger Student Georg Hauser that seine Schuldigkeit, indem er selbst mit Löwenmuth kämpfte und die Leute zum Kampfe anfeuerte. Im Augenblicke der drohenden Gefahr, durch Luxheims Flucht herbeigeführt, erschien Steger und übernahm das Commando der rathlos und führerlos gewordenen Leute. Mit Hauser vereint, erfocht er einen glänzenden Sieg über die Franzmänner. Nach dem Siege stellte Luxheim sich wieder ein. Als Steger mit ihm eben in Mittewald sich befand, kam ein Franziskaner aus Lienz mit einem Aufrufe des feindlichen Generals Rusca, welcher die Niederlegung der Waffen forderte. Luxheim hätte bald, vor Schrecken über des Generals Aufforderung zaghaft geworden, Folge geleistet. Steger aber nahm sofort das Placat und erwiederte dem Mönche mit voller Entschiedenheit, daß er sich nicht unterwerfe. Auf dem Wege nach Leisach, wohin er den Pater begleitete, entwarf er ihm dann ein solches Bild von der Stärke der Bauern und wie diese den Franzosen den Rückzug abschneiden würden, daß, als der Pater bei General Rusca angelangt, darüber ausführlichen Bericht erstattete, Rusca in der Nacht vom 10. zum 11. August den Rückzug aus Lienz anordnete und in aller Stille ausführte. Als dann später wieder, im December, die Klause von den Franzosen angegriffen wurde und am 5., 6. und 7. December die hartnäckigsten Gefechte statthatten, erlitten die Franzosen empfindliche Verluste und erst als wenige Tage später die Klause im Rücken bedroht war, zogen die Vertheidiger am 12. December in aller Stille sich zurück. Steger’s Name aber steht seit diesen Tagen in ehrenvoller Erinnerung. [Bürger- und Volkszeitung (Brunneck, Fol.) 1864, Nr. 34 und 35, im Feuilleton: „Die Lienzer Klause“.] –