BLKÖ:Staudach, die Freiherren von, Genealogie

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Staudach, Emma Freiin
Band: 37 (1878), ab Seite: 249. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Staudach, die Freiherren von, Genealogie|37|249|}}

Zur Genealogie der Freiherren von Staudach. Nach Einigen wären die Staudach ursprünglich ein bayerisches Geschlecht und soll dieß durch das noch in Bayern vorhandene, jetzt bereits zur Ruine verfallene Stammschloß Staudach bezeugt werden. Nach Anderen wäre es auf croatischem Boden entsprossen. Seinen Ursprung führt es in das 12. Jahrhundert zurück. 1. Wolf der Staudacher ist 1284 im Turnier zu Zürich aufgezogen. – 2. Sigmund S. kämpfte 1284 zu Regensburg. – 3. Gregor der Staudacher, der 1380 lebte und zu den tapfersten Rittern seiner Zeit zählte, erschien 1412 auf den Ritterspielen zu Augsburg. – 4. Die ordentliche Stammreihe beginnt um das Jahr 1400 mit Andrä von Staudach (gest. 1449), welcher Verweser der Landeshauptmannschaft in Kärnthen war und mit seiner Gemalin Afra von Gallenstein den Sohn Johann erzeugte. – 5. Dieser Johann erscheint im Jahre 1438 in einer Urkunde als Zeuge. Er ist mit Anna von Freyberg vermält, welche ihm einen Sohn – den einzigen – Bernhard geschenkt. Bernhard vermälte sich mit Susanna, geborenen Mudich. Bernhard lebte noch im J. 1496. – 6. Um diese Zeit, einige Jahre früher, 1486, half ein Christoph von Staudach auf Rosenthurm als kaiserlicher Hauptmann die Ungarn aus Kärnthen vertreiben. – 7. Bernhards und der obigen Susanna von Mudich Sohn Paul, welcher 1525 erscheint, war mit Barbara von Popovits, der letzten ihres Geschlechtes, vermält. Diese schenkte ihm einen Sohn Max, aus dessen zahlreicher Nachkommenschaft Christoph und Tristram den Stamm in zwei Linien fortpflanzten – 8. In dieser Zeit, 1562, erscheint eine Afra von Staudach als Aebtissin des Klosters St. Georgen am Langsee, welche Würde sie im genannten Jahre erhalten hat. – 9. Ein Georg Leonhard, des oben genannten Tristram Enkel, war deutscher Ritter, wie es noch heute ein im Chore der Friesacher Ordenskirche befindliches Bild bezeugt, das folgende Legende aufweist: „Georg Leonhard von Staudach, Einer löbl. Landschaft in Kaernten bestellter Wachtmeister über eine Compagnie zu Pferd, ist in den deutschen Orden eingekleidet worden anno 1639.“ Georg Leonhard (gest. 1639) war zuletzt Commendator [250] zu Groß-Sonntag. – 10. Georg Andreas (1640–1670), ein Enkel des obengenannten Christoph war gleichfalls deutscher Ordensritter und zuletzt Commendator zu Friesach. – 11. Julius Neidhard von S., ständischer Verordneter in Kärnthen, erhielt mit Diplom ddo. 28. Juli 1659 den Feiherrenstand, welcher mit Diplom ddo. 8. Juni 1765 dem Freiherrn Johann Karl von Staudach, k. k. Landrath in Klagenfurt, bestätigt wurde. – 12. Ein Cölestin Gugger von Staudach[WS 1] (geb. 1701) wurde am 23. Marz. 1740 zum Abt von St. Gallen erwählt. Von vorgenanntem Johann Karl Freiherrn von S. zieht sich die Stammesreihe in ununterbrochener Folge bis auf die Gegenwart fort. Johann Karls Sohn war Johann Baptist, k. k. Kämmerer, Verordneter des großen Ausschusses des Herzogthums Kärnthen und Herr der Herrschaften Weidenburg und Weißenau. Freiherr Johann Baptist war vermält mit Maria Barbara Gräfin Daun; deren Sohn war Joseph Maria Addenago Freiherr von Staudach, welcher Eleonora Gräfin von Langheim zur Gattin hatte. Die Kinder dieser Ehe waren: 1. Joseph Freiherr von S. (geb. 1. November 1795, gest. 26. Jänner 1852), vermält zum ersten Male (seit 8. Juni 1824) mit Amalia, geborenen Benigni (nicht Benini, wie in Kneschke und im „Genealogischen Taschenbuche der freiherrlichen Häuser“ steht) von Mildenberg (geb. 18. September 1804, gest. 14. Februar 1827), aus welcher Ehe ein Sohn, Franz Joseph Anton (geb. 22. April 1825), k. k. Hauptmann im Infanterie-Regimente Roßbach, stammt. In zweiter Ehe vermälte sich Freiherr Joseph mit Maria Clementine, geborenen Baroni de Cavalcabo marchesa Viadana (geb. 7. August 1807, gest. 8. März 1862) und aus dieser zweiten Ehe stammen: Emma, die Claviervirtuosin [siehe die Lebensskizze S. 248), Maximilian Anton (geb. 21. Mai 1837, gest. als k. k. Edelknabe am 22. Juni 1855) und Anna Clementine (geb. 13. April 1841, gest. 30. August 1855). Die Geschwister des obigen Joseph Freiherrn von S. sind: 2. Karl Eugen (geb. 30. August 1788), vormaliger ständiger Cassabeamter zu Gratz, vermält mit Clara von Friedmann-Herzberg, aus welcher Ehe ein Sohn, Richard Ferdinand (geb. 26. April 1832) vorhanden ist; – 3. Franziska Maria (geb. 15. Mai 1792), vermält mit Gustav Adolph Grafen von Stubenberg, Witwe seit 15. December 1833. – und 4. Anna (geb. 1. September 1793, gest. 17. December 1858), vermält (seit 3. November 1811) mit Karl Freiherrn von Seenuß zu Freudenberg (gest. 24. März 1833). – Ob der in Pesth lebende Advocat und Doctor der Rechte Adolph Freiherr von Staudach der in Rede stehenden freiherrlichen Familie angehört, ist nirgends ersichtlich.

Wappen. Quadrirter Schild mit Mittelschild. Dieser zeigt im silbernen Felde einen rothen, doppelt geschwänzten, rechts springenden Löwen, der in der rechten Pranke ein grünes Kleeblatt an seinem Stiele emporhält. Stammwappen. 1 und 4: in Roth eine natürliche Jacobsmuschel (angeerbtes Wappen der Popovits); 2 und 3: im von Gold und Roth schräg rechts getheilten Felde eine im oberen Theile in gleicher Richtung aufwärts gewendete natürliche Eidechse. Auf dem Schilde ruhen drei gekrönte Turnierhelme. Die Krone des mittleren Helmes trägt ein großes Kriegsschiff mit weißen Segeln, rothen Flaggen und Wimpeln; jene des rechten einen geschlossenen, vorn rothen und mit der Jacobsmuschel von 1 und 2 belegten, hinten silbernen Flug; aus der Krone des linken Helmes wächst der rothe Löwe des Mittelschildes. Helmdecken. Dieselben sind sämmtlich roth, rechts mit Gold und links mit Silber unterlegt.

Anmerkungen (Wikisource)