BLKÖ:Stürgkh, Dominik Graf

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Stülz, Jodocus
Band: 40 (1880), ab Seite: 172. (Quelle)
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Stürgkh, Dominik Graf (k. k. General-Major, geb. 30. Jänner 1772, gest. zu Gratz 23. Juli 1836, n. A. 1839). Er entstammt einer alten steirisch-kärnthnerischen Adelsfamilie, über welche Stammtafel und Quellen Näheres berichten. Ein Sohn des Grafen Franz Anton aus dessen Ehe mit Charlotte, geborenen Gräfin Wurmbrand, trat er im Jahre 1770 als Frequentant in die Wiener-Neustädter Militär-Akademie, aus welcher er 1789 als Fähnrich zu Langlois-Infanterie Nr. 59 ausgemustert wurde. Im Jahre 1796 kam er als Oberlieutenant zu Kinsky-Chevauxlegers. Im Jahre 1804 wurde er erster Rittmeister bei Klenau-Chevauxlegers, 1809 Major, 1812 Oberstlieutenant und 1826 Oberst im Regimente. Als solcher trat er später mit General-Majors-Charakter in den [174] Ruhestand. Der Graf kämpfte in den Befreiungskriegen nicht ohne Ruhm. Im Feldzuge des Jahres 1814 gerieth er im Gefechte bei Troyes am 23. Februar in Gefahr, gefangen genommen zu werden. Obwohl die österreichische Reiterei, darunter Klenau-Chevauxlegers, von der überlegenen französischen Reiterei unter General Roussel auf das heftigste angegriffen, mehrere glänzende Attaquen ausführte, mußte sie doch immer wieder der Uebermacht weichen, bis sie endlich durch eine von dem Feldmarschall-Lieutenant Grafen Nostiz abgeschickte Cürassier-Brigade unterstützt, die Franzosen zum Rückzuge nöthigte. Als bei einer dieser Attaquen Oberstlieutenant Graf Stürgkh die Klenau-Chevauxlegers in den Kampf führte, wurde ihm das Pferd unter dem Leibe erschossen, und er würde im Drunter und Drüber des Kampfes vielleicht gefangen genommen worden sein, wenn ihm nicht sein Wachtmeister Franz Zitta sofort das eigene Pferd gegeben hätte. Zitta, der später noch den von Feinden umringten Lieutenant Johann Scoth des Regiments heraushieb, wurde für seine ausgezeichnete That mit der goldenen Medaille geschmückt. Graf Stürgkh starb unvermält; sein ältester Bruder Graf Karl Anton pflanzte das Geschlecht fort.

Leitner von Leitnertreu (Th. Ig.)[WS 1], Ausführliche Geschichte der Wiener-Neustädter Militär-Akademie (Hermannstadt 1852, Theodor Steinhaußen, 8°.), S. 474 [nach diesem gestorben 23. Juli 1836]. – Svoboda (Johann), Die Zöglinge der Wiener-Neustädter Militär-Akademie, von der Gründung des Institutes, bis auf unsere Tage (Wien 1870, Geitler, schm, 4°.) Sp. 164 [nach diesem gestorben am 23. Juli 1839]. – Thürheim (Andreas Graf), Die Reiter-Regimenter der k. k. österreichischen Armee (Wien 1863, F. K. Geitler, gr. 8°.) Bd. III, Die Uhlanen, S. 261, 272 und 273.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Leitner von Leitnertreu (Th. Jos.).