BLKÖ:Sprinzenstein, Johann (Hans) Florian Graf

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 36 (1878), ab Seite: 288. (Quelle)
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17. Johann (Hans) Florian Graf (gest. 1656). Der jüngste Sohn Alexanders und Emiliens Fugger Freiin von Kirchberg. Seine Studien machte er auf der Universität zu Ingolstadt, und nahm nach seiner am 11. December 1614 mit Margaretha (Marusch) Freiin von Sallburg geschlossenen Ehe seinen Sitz zu Neuhaus. Daselbst wurde er 1626 bei dem Ausbruch des zweiten Bauernaufstandes im Mai g. J. überfallen, das Schloß Neuhaus von den Rebellen ausgeplündert, die Rüstkammer ausgeraubt, und Hans Florian mit Weib und Kindern Nachts bis zu der Stelle geschleppt, wo die Rebellen die Donau mit Ketten abgesperrt hatten. Nun verurtheilten sie ihn und seine Familie zu allen erdenklichen Quälereien und Martern, warfen ihn dann in das Verlies von Neuhaus, und behandelten ihn bis zum Ende des Aufstandes auf die tyrannischeste und grausamste Weise. Der kaiserliche Oberst Preuner, der am 30. August die Bauern bei Neuhaus aufs Haupt schlug, befreite Hans Florian aus der schrecklichen Haft. Im Jahre 1636 während des dritten Bauern-Aufstandes erwarb sich Hans Florian, der im Vereine mit dem Propst Martin von Schlögl und Erasmus Herrn von Rödern als Commissär im Mühlviertel thätig war, große Verdienste. Obwohl beständig am Leben bedroht, unterhandelte er mit den Aufrührern, besänftigte sie nach besten Kräften, führte die Regimenter des Oberst Praun mit Umsicht, und trug wesentlich dazu bei, daß der Rädelsführer Greimbl gefangen genommen wurde. In der Folge diente S. als oberösterreichischer Landrath bis zu seinem im J. 1656 erfolgten Tode. Am 11. Juli 1646 war er in den Reichsgrafenstand erhoben worden. Seine Gattin Margaretha gebar ihm vier Töchter, von denen nur Maria Elisabeth den Grafen Franz Benedict von Berchthold Ungerschütz ehelichte, und einen einzigen Sohn, Franz Moriz, welcher aber noch vor seinem Vater starb, so daß auch mit Hans Florian seine Linie erlosch. –