BLKÖ:Spech, Johann
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 36 (1878), ab Seite: 118. (Quelle) | |||
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Gerber in seinem Musik-Lexikon gedenkt, und von ihm berichtet, daß er Hausgesellschafter bei dem Baron Podmanicky gewesen. Im Jahre 1816 legte S. seine Theater-Capellmeisterstelle nieder, und begab sich nach Paris, von wo er nach längerem Aufenthalte daselbst nach Wien zurückkehrte und sich nun daselbst bleibend niederließ. In Wien lebte er noch in den Dreißiger-Jahren. Er war ein fleißiger Componist und hat mehrere größere und kleinere Arbeiten hinterlassen. Von seinen im Stich erschienenen Compositionen sind bekannt: „Deux Sonettes, pour le Clav. Violon et Violoncelle“. Op. 1. (Wien, Artaria, 1799); – „Drei Violin-Quartetten“. Op. 2. (ebd. 1803); – „Sonate, pour le Clav.“. Op. 3. (ebd. 1803); – „Trois Fugues, pour 3 Viol. A. et Velle.“. Op. 4. (ebd.). Außer dem Erwähnten hat er aber noch mehrere Sonaten, 2 Trios, 1 Phantasie, 3 vierhändige Fugen, 2 Allegri rhapsodici – sämmtlich für das Pianoforto, dann mehrere Quartette, 2 Fugato’s für Bogen-Instrumente, und eine große Anzahl Gesangs-Compositionen auf Dichtungen in deutscher, italienischer, französischer und magyarischer Sprache durch den Druck veröffentlicht, deren bibliographische Titel ich nicht ausfindig machen konnte. In Handschrift aber hat er hinterlassen: Zwei Opern, viele Ouverturen, ein Oratorium, ein Veni Sancte spiritus zur Eröffnung des ungarischen Landtages im Jahre 1807, eine Missa alla Capella, Drei Trauer-Cantaten u. m. A. Gaßner, ein Fachmann, bemerkt über Spech’s Compositionen, „daß Kunstverständige die Gediegenheit. Großartigkeit, Solidität und selbständige Eigenthümlichkeit des Styls, den würdevollen Ernst und die ungesuchte Originalität in Plan, Haltung und Ausführung. so wie das lobenswerte Verzichten auf jede Art moderner Prunk-Effecte“ an seinen Compositionen rühmen. [119] Bei so hervorragenden Eigenschaften wäre doch ein erneutes Studium dieses nunmehr vergessenen und verschollenen Tonsetzers von Seite der Musikgelehrten erwünscht und gerechtfertigt. C. F. Pohl in seiner Schrift: „Die Gesellschaft der Musikfreunde des österreichischen Kaiserstaates und ihr Conservatorium“ (Wien 1871) führt Seite 122 Johann Spech unter den Unterstützern und Beförderern der Kunstsammlungen der Gesellschaft und zwar für das Archiv und die Bibliothek namentlich auf.
Spech, Johann (Tonsetzer, geb. zu Preßburg in Ungarn 6. Juli 1769, nach Anderen schon 1768, Todesjahr unbekannt). Anfänglich eine wissenschaftliche Richtung einschlagend, beendete er die juridischen Studien, und trat 1792 bei der Landesbehörde in Ofen in den ungarischen Staatsdienst. Als er aber dort längere Zeit keine Anstellung erhielt, die ihm hinreichende Mittel für seinen Lebensunterhalt gewährte, gab er den Staatsdienst auf und wendete sich der Musik zu, die er von Jugend auf mit Talent, Eifer und Erfolg betrieben hatte. Er begab sich nun nach Wien, ertheilte dort Musikunterricht, während er selbst bei tüchtigen Meistern Studien in der Composition machte. Im J. 1804 kehrte er nach Pest zurück, wo er im genannten Jahre die Capellmeisterstelle im Pesther Theater übernahm und dieselbe bis zum Jahre 1816 bekleidete. Es wird wohl auch er unter dem Componisten Specht gemeint sein, dessen- Gerber (Ernst Ludwig), Historisch-biographisches Lenken der Tonkünstler (Leipzig 1814, Kühnel, gr. 8°.) Bd. IV, S. 229. – Schilling (G. Dr.), Das musikalische Europa (Speyer 1812, F. C. Neidhard, gr. 8°.) S. 321. – Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in einem Bande (Stuttgart 1849, Franz Köhler, Lex.-8°.) S. 793.