Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Soltész, Max
Band: 35 (1877), ab Seite: 257. (Quelle)
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Soltész, Johann (Arzt und Fachschriftsteller, geb. zu Csáth im Borsoder Comitate Ungarns 2. November 1809). Aus einer ungarischen Adelsfamilie. Auf der Volksschule zu Csáth erhielt er seine erste Ausbildung. Im Jahre 1820 brachte ihn sein Vater zur Fortsetzung der Studien nach Miskolcz, wo er im Jahre 1828 das Gymnasium beendete, und eben im Begriffe, sich für einen Beruf zu entscheiden, von einem Gönner seines Vaters und reichen Edelmanne, Namens Michael Almási, den Antrag erhielt, daß er ihn auf jede Weise unterstützen wolle, wenn er die medicinische Laufbahn erwähle. S. nahm dankbar dieses Anerbieten an, begab sich nach Pesth, studirte die Medicin, erlangte am 3. Juni 1834 das Doctordiplom, wurde zunächst Lehrer der populären Medicin und Naturgeschichte an der Universität zu Sárospatak, nachdem er noch vorher die Bewilligung erhalten hatte, zu weiterer Ausbildung sich nach Wien zu begeben, wo er auch längere Zeit den Studien oblag. Nun trat er seine Stelle zu Sárospatak an und versah dieselbe bis zum J. 1853, in welchem ihn die damals eintretenden Unterrichtsreformen nöthigten, sein bisheriges Lehramt aufzugeben und mit einer Lehrerstelle am Gymnasium zu vertauschen. S. war in seinem Fache [258] mehrfach schriftstellerisch thätig, und die Titel seiner selbstständig erschienenen Werke sind: „Egészségtudomány. Népiskolák számára“, d. i. Gesundheitslehre. Für Volksschulen (Sárospatak 1839); – „A természet három országának átalános megtekintése“, d. i. Allgemeine Anschauung der drei Naturreiche (ebd. 1839); – „Alkalmazott természetrajz. a) Gazdálkodási, b) Mütudományi természetrajz“, d. i. Allgemeine Naturgeschichte. a) Landwirthschaftliche, b) Technische Naturgeschichte (ebd. 1840); – „Természetrajz. Felsöbb gymnasialis iskolák szamára. Schinz rendszerén dolgozva“, d. i. Naturgeschichte für das Obergymnasium, nach Schinz bearbeitet (1841); – „Latin-magyar szótár“, d. i. Lateinisch-ungarisches Wörterbuch (ebd. 1845), die Bearbeitung dieses Lexikons führte S. in Gemeinschaft mit Daniel Bakó aus; – „Az ember szelleme viszonyaiban a testi élethez“, d. i. Des Menschen Geist in seinen Verhältnissen zum physischen Leben (ebd. 1847), ist eine Bearbeitung des gleichbetitelten Werkes des als Arzt und Philosoph berühmten Dr. Philipp Karl Hartmann [Bd. VIII, S. 11]; – „Átalános természetrajz“, d. i. Allgemeine Naturgeschichte (ebd. 1848); – „Népszerű orvostan“, d. i. Volksthümliche Gesundheitslehre (ebd. 1851); – „Az állattan alapvonalai“, d. i. Grundzüge des Thierreiches (ebd. 1854), eine ungarische Bearbeitung der „Grundzüge der Zoologie. Zum Gebrauche für k. k. Obergymnasien, von Ludwig Karl Schmarda“. Außerdem schrieb S. noch einige andere naturwissenschaftliche Lehrbücher zum Schulgebrauch, verschiedene Abhandlungen in das „Athenaeum“, den „Magyar gazda“ u. A., und über Aufforderung der ungarischen gelehrten Gesellschaft übersetzte und bearbeitete er das in mehreren Auflagen erschienene Werk: „Von den Erfahrungen in der Arzneikunst“ des Johann Georg Zimmermann, dessen Druck jedoch wegen Mangels der dazu erforderlichen Geldmittel unterblieb. Soltész, der die naturwissenschaftliche Literatur der neueren Zeit mit Aufmerksamkeit verfolgte, hat durch die Uebersetzungen der Werke Hartmann’s, Schmarda’s und Zimmermann’s, welche bleibenden Werth besitzen, sich um die ungarische Literatur verdient gemacht.

Magyar irók. Életrajz-gyüjtemény. Gyüjték Ferenczy Jakab és Danielik József, d. i. Ungarische Schriftsteller. Sammlung von Lebensbeschreibungen. Von Jacob Ferenczy und Joseph Danielik (Pesth 1856, Gustav Emich, 8°.) I. Theil. S. 414. – Toldy (Ferencz), A Magyar nemzeti iródalom története a legrégibb időktől a jelenkorig, d. i. Geschichte der ungarischen National-Literatur von der ältesten Zeit bis auf die Gegenwart (Pesth 1864 und 1865, Gustav Emich, gr. 8°.) Bd. I, S. 302, 347, 357.