BLKÖ:Sokolovich, Paul von

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Sokol, Joseph
Band: 35 (1877), ab Seite: 243. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Paul von Sokolovich in Wikidata
GND-Eintrag: [1], SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Sokolovich, Paul von|35|243|}}

Sokolovich, Paul von (k. k. Hauptmann und Ritter des Maria Theresien-Ordens, geb. zu Werschetz in der Militär-Grenze im Jahre 1754, gest. am 10. März 1789). Trat 1775, 21 Jahre alt, als Cadet in das 9. Grenz-Regiment, in welchem er bald darauf zum Unterlieutenant vorrückte. Als im Jahre 1788 das serbische Freicorps zum größten Theil aus türkischen Unterthanen errichtet wurde, erhielt S. eine Hauptmannsstelle in demselben. Als solcher focht er im Türkenkriege und zeichnete sich bei dem Sturme auf die Palanka vor Schabacz am 23. April g. J. so aus, daß ihm in der 15. Promotion (vom 15. November 1788) das Ritterkreuz des Maria Theresien-Ordens verliehen wurde. Er hatte nämlich mit 60 regulären und 120 irregulären Soldaten oberhalb Schabacz einen Streifzug unternommen und dabei die Weisung erhalten, die durch unsere Geschütze in Brand gesetzte Palanka zu stürmen. Als ihm auf dem Wege dahin der damals bei der Armee befindliche Kaiser Joseph II. begegnete, rief der Monarch dem Officier die ermunternden Worte zu: „Machen Sie, daß Sie in die Palanka kommen und den Wall erstürmen“. Hauptmann S. ließ die kaiserlichen Worte sich nicht umsonst gesagt sein. Mit einigen Freiwilligen und dem Regiments-Caplan Basilius Bosniak erstieg er zu gleicher Zeit mit dem Genie-Major Prinz Karl de Ligne [Bd. III, S. 220][WS 1] den Wall und behauptete sich auf dieser im Sturm genommenen Stelle, bis zu der am nächsten Tage erfolgten Capitulation. Vier Wochen später, am 22. Mai, griff S. mit seinem Freicorps die feindliche Furagière bei Sellesnik an und ergriff überhaupt jede Gelegenheit, dem Feinde Abbruch zu thun. Aber schon im nächsten Jahre, im Alter von erst 35 Jahren, starb S. im Felde.

Hirtenfeld (J.), Der Militär-Maria Theresien-Orden und seine Mitglieder (Wien 1857, Staatsdruckerei, kl. 4°.) S. 236 und S. 1732.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: [Bd. IV, S. 212].