BLKÖ:Sohn, Alois Emanuel
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Sohn, Gebhard | ||
Band: 35 (1877), ab Seite: 235. (Quelle) | |||
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Anastasius Grün’s und Friedrich Halm’s, die formbestimmend auf seine eigenen Schöpfungen einwirkten. Außerdem waren es aber auch die ernsteren Fragen des neu erwachten politischen Lebens, die ihn beschäftigten und deren Beantwortung er dann und wann versuchte, so daß seine schriftstellerische Thätigkeit sich zwischen poetischen Schöpfungen und publizistischen Flugschriften theilt. Die Titel seiner bisher besonders erschienenen Schriften sind, einige Gelegenheits-Dichtungen ausgeschlossen, folgende: „Der Storch. Episches Gedicht nach den Familien-Sagen der Freiherren von Dobrzenzky,“ (Iglau 1842, Rippl), ein natürlicher Storch im blauen Felde bildet nämlich das Familien-Wappen der Dobrzensky von Dobrzenitz; – „Die Rettung Seiner Majestät des Kaisers“ (ebd. 1853); – „Der Sterne Sendung“ (Salzburg 1858, Zaunrieth); – „Festgedicht zum Künstler-Congress in Salzburg (Salzburg 1862, Endl und Penker); – „Wählen oder Nichtwahlen“ (Wien 1867, Eurich); – „Staatspolizei und Selfgouvernement“ (ebd. 1869, Mechitaristen); – „Hohensalzburg. Historisch-romantische Dichtung (ebd. 1874); – „Prolog zur Jubiläumsfeier der 25jährigen Regierung Seiner [236] Majestät“ (Linz 1872). Das Gedicht „Hohensalzburg“, im Versmaße der neuen Nibelungenstrophe gehalten, welches die Geschichte des Landes Salzburg aus den Jahren 1506 bis 1525 umfaßt, richtete zuerst in weiteren Kreisen die Aufmerksamkeit auf S.; der zweite Theil dieser Dichtung soll die Sagenwelt Salzburg’s in epischer Form behandeln. Von anderen Arbeiten, mit denen sich S. beschäftigt, sind: Eine historische Studie über Wolf Dietrich, Erzbischof von Salzburg und eine Geschichte der Wiedertäufer in Tirol, in welcher Balthasar Dosser die Hauptrolle spielt, anzuführen. Kleinere zerstreute Arbeiten theils belletristischen, theils ernsteren Inhaltes enthielten seiner Zeit das Wiener Tagblatt, das Neue Fremdenblatt und die Salzburger Localblätter. Auch sei noch bemerkt, daß der in Linz noch bestehende gesellige Verein der „Namenlosen“ von S. im Jahre 1866 angeregt und mitbegründet wurde. Sohn lebt zur Zeit in Ried in Ober-Oesterreich.
Sohn, Alois Emanuel (Schriftsteller, geb. zu Iglau in Mähren 13. Juni 1817). Nach beendeten Gymnasialstudien bezog er die Prager Hochschule und trat 1839 bei der k. k. Bezirks-Verwaltung in Iglau in den Staatsdienst. Im Jahre 1846 dem Cameral-Magistrate in Venedig zugewiesen, kam er 1848 in Folge der kriegerischen Ereignisse in Italien nach Mähren zurück, wo er im Jahre 1850 das Lehramt der deutschen Philologie und Literatur an dem k. k. Obergymnasium in Iglau übernahm und es bis 1853 versah, in welchem Jahre seine Ernennung zum k. k. Polizeicommissär erfolgte und er in Venedig im Preß-Departement Verwendung fand. Im Jahre 1857 kam er nach Salzburg, 1864 nach Linz und wurde nach Auflösung der Polizei-Direction dem Präsidium der oberösterreichischen Statthalterei zugetheilt. Im Sommer 1872 stand er am kaiserlichen Hoflager in Ischl in Verwendung, wurde dann mit der Leitung des Commissariates in Simbach betraut, trat aber im October 1876 seines Augenleidens wegen in zeitlichen Ruhestand. Frühzeitig bereits versuchte sich S. in kleineren lyrischen und anderen literarischen Arbeiten und waren es zunächst die Dichtungen- Neue illustrirte Zeitung. Redigirt von Johannes Nordmann (Wien, Zamarski, kl. Fol.) 1874, im 2. Bande. – Salzburger Zeitung 1864, Nr. 198, im Feuilleton: „Salzburger Reimchronik von Alois Sohn“. – Dieselbe 1862, Nr. 263, im Feuilleton: „Der Bauernkrieg oder das belagerte Hohensalzburg“.