Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Sladek, Joseph
Band: 35 (1877), ab Seite: 120. (Quelle)
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Skydanek, Joseph (Tonsetzer, geb. zu Melnik in Böhmen, Geburts- und Todesjahr unbekannt, lebte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts). Besuchte zuerst zu Mariäschein die Jesuitenschule, dann kam er nach Prag, wo er die philosophischen Studien beendete, zugleich aber in der Musik sich ausbildete, in welcher er von dem berühmten Joseph Seger [Bd. XXXIII, S. 316] im Orgelspiel und in der Composition Unterricht erhielt und sich seines Meisters Beifall wegen seines unermüdlichen Fleißes erwarb. Nachdem er zuvor in Prag geheirathet, kehrte er in seine Heimat zurück, wo er die Stelle des Chorregens an der dortigen Pfarrkirche versah. Nach einigen Jahren übersiedelte er in gleicher Eigenschaft nach Laun, wo ihn in den besten Jahren der Tod dahinraffte. Er war ein vortrefflicher Orgelspieler, zugleich aber ein geschickter Componist. Dlabacz in dem unten angeführten Werke gedenkt mehrerer Compositionen Skydaneks u. a. sechs Sonaten, die er als „sehr schön“ bezeichnet. Vor allem rühmt er aber eine für seine Geliebte, die nachmals seine Frau geworden, componirte „Nachtmusik“, ein seelisches Tongemälde, worin S. den sanften Charakter des von ihm geliebten Mädchens und den Unwillen der Eltern über die Neigung der Tochter in Tönen ausmalt.

Dlabacz (Gottfr. Jos.), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottlieb Haase, 4°.) Bd. III, Sp. 122.