Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Band: 34 (1877), ab Seite: 237. (Quelle)
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5) Michael Sieber (geb. zu Trescowitz in Mähren 24. August 1724, gest. zu Lang-Loota 27. December 1788). Sohn mittelloser Eltern, dessen sich der Ortspfarrer annahm, der ihn auf das Piaristen-Gymnasium in Nikolsburg schickte, wo er die Humanitätsclassen beendete. In Leitomischl hörte er die philosophischen Studien, darauf trat er in den Paulinerorden, in welchem er zuletzt Subprior, dann Prior zu Mährisch-Krumau, zuletzt zu Woborzischt wurde. Nach Aufhebung des letztgenannten Klosters im Jahre 1786, begab er sich nach Lang-Lhota, einem dem General Freiherrn von Stentzsch gehörigen Besitze, wo er im Alter von 64 Jahren starb. 2, verstand es, in Kupfer zu stechen, und hat mehrere Heilige und Klöster seines Ordens im Kupferstich ausgeführt. Darunter: „Die h. Thecla, Virgo et MartyrP. M. S. sc. (12°.); – „Der h. Paulus Eremita“. P. M. Sieber Ord. S. Pauli p. E. incid. Darunter zehn lateinische Verse; – „Sancti Martyres Joannes et Paulus“ mit der Ansicht des Klosters Woborzischt. P. M. Sieber sc. et exc. (8°.). Dieses Blatt wurde von A. Maulpertsch nachradirt. – „Vera icon Jesu Christi“. P. M. Sieber sc. Bei seinem Ableben hinterließ er in Handschrift ein größeres historisches Werk in lateinischer Sprache mit dem [238] Titel: „Apparatus Normalis ad comparandam utriusque historiae notitiam etc.“ (Woborzistensi 1784, gr. 4°.), mit zahlreichen, von ihm selbst gezeichneten Landkarten und sauber in Tusch ausgeführten Abbildungen der verschiedenen Völker. Das schöne Manuscript wurde im Jahre 1794 vom Stifte Strahow käuflich erworben und befindet sich in der dortigen Stiftsbibliothek. [Dlabacz (Gottfried Joh.), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottl. Haase, 4°.) Bd. III, Sp. 111. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1846, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XVI, S. 354. – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliogr. Institut, gr. 8°.), Zweite Abtheilung, Bd. IX, S. 57].